Monatelange Vollsperrung
L308 in Vallendar: 60 Unfälle in zweieinhalb Jahren
Die L308 zwischen Vallendar und Höhr-Grenzhausen wird ab Juli umfangreich saniert und monatelang gesperrt.
Rico Rossival

Die L308 zwischen Vallendar und Höhr-Grenzhausen wird ab Juli umfangreich saniert und wohl ein halbes Jahr gesperrt. Dadurch soll auch ein Abschnitt sicherer werden: Hier gab es in den vergangenen zweieinhalb Jahren 60 Verkehrsunfälle. 

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Die Landesstraße 308 zwischen Vallendar und Höhr-Grenzhausen ist teils in einem äußerst schlechten Zustand. Deshalb wird sie ab Juli in einem Teilstück grundlegend saniert und dafür Stand jetzt ein halbes Jahr gesperrt – wenn das Wetter mitspielt. Dabei soll auch ein bestimmter Streckenabschnitt sicherer werden: Auf 2,4 Kilometern passierten in den vergangenen zweieinhalb Jahren laut Polizei 60 Verkehrsunfälle.

Im Auftrag des Landesbetriebs Mobilität (LBM) wird die L308 zwischen Vallendar und der Kreisgrenze zum Westerwald saniert. Ab dem 7. Juli wird die Straße voll gesperrt. Im Straßenbelag gibt es viele Schlaglöcher, diverse Rissarten, Flickstellen und andere Widrigkeiten.

Zwei Menschen schwer und zehn leicht verletzt

Besonders im Fokus ist der Abschnitt zwischen Gummiwerk und Einmündung Waldfriede, wo in den vergangenen Jahren viele Unfälle passierten. Auf Anfrage unserer Zeitung teilt eine Sprecherin des Koblenzer Polizeipräsidiums mit, dass bei 12 der 60 Unfälle in den vergangenen zweieinhalb Jahren Menschen verletzt wurden: darunter zwei Schwer- und zehn Leichtverletzte.

Einmal war ein Motorrad beteiligt, sonst waren es Autos. Rein statistisch ist die Unfallschwere auf Landstraßen mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Unfallschwere auf allen Straßen, teilt die Polizeisprecherin weiter mit.

Laut den Richtlinien, aus der sich Unfallhäufungsstellen ergeben, stelle die L308 im Bereich zwischen Gummiwerk und Einmündung Waldfriede derzeit allerdings keine Unfallhäufungsstelle dar. Die meisten Verkehrsunfälle ließen sich auf den schlechten Straßenzustand – besonders bei Nässe – zurückführen. Meist kamen die Fahrer in einer Kurve von der Fahrbahn ab. Dabei wurde die Höchstgeschwindigkeit bereits auf 50 km/h heruntergesetzt, zudem gibt es einige Hinweisschilder.

Durch die Sanierung soll die Strecke auch sicherer werden.
Rico Rossival

Dennoch nahm die Zahl der Unfälle nicht ab, wie eine LBM-Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. Als Ursache vermutet die Behörde eine Kombination aus zu schnellem Fahren und – vor allem bei nasser Fahrbahn – dem „insgesamt baulich maroden Fahrbahnzustand“.

Das soll sich durch die Sanierung ändern, die Unfallzahlen sollen zurückgehen. So soll die Querneigung im Kurvenbereich und unmittelbar davor verbessert werden. Dazu soll ein Absacken des Fahrbahnrands Richtung Tal direkt vor der Kurve beseitigt werden. Außerdem soll die Fahrbahn durch die neue Oberfläche insgesamt griffiger und ebener werden. Um den Abschnitt auch für Motorradfahrer sicherer zu machen, erhalten die Schutzplanken einen Unterfahrschutz.

Verkehr wird großräumig über die A48 umgeleitet

Die Arbeiten im Abschnitt zwischen Gummiwerk und Einmündung Waldfriede sind einer von drei Bauabschnitten. Die weiteren Abschnitte befinden sich zwischen Höhe des Fußgängerüberwegs in der Höhrer Straße 97 bis zur Einfahrt zum Gummiwerk sowie zwischen der Einmündung Waldfriede und der Kreisgrenze zum Westerwald.

Wegen der Vollsperrung während der Arbeiten wird der Durchgangsverkehr großräumig über die A48 umgeleitet. Verkehrsteilnehmer, die keine Kraftfahrtstraßen benutzen dürfen (etwa Fahrräder und Traktoren), sollen von Vallendar über die B42 und B413 in Richtung Bendorf und von dort weiter über die L307 nach Höhr-Grenzhausen fahren. Alle Umleitungen sollen vor Ort ausgeschildert werden.

Der Anliegerverkehr soll im nächsten halben Jahr bis auf kurzfristige Ausnahmen möglich sein, ebenso die Zufahrt zu den Grundstücken im Baubereich. Aber: Während der Fräsarbeiten und der Herstellung der Asphaltschichten wird der Anliegerverkehr im Baubereich voll gesperrt. Ein Anfahren der Grundstücke ist dann laut LBM nicht möglich. Die Behörde will diese Einschränkungen „auf ein absolutes Minimum reduzieren“ und die Anlieger vor Beginn der Arbeiten über Dauer und Ablauf informieren. Die Abfallentsorgung der Anlieger soll organisiert werden.

Die Gesamtkosten betragen laut LBM 2,9 Millionen Euro und werden vom Land übernommen. Die Arbeiten führt die Firma Peter Groß aus Koblenz aus. Aktuelle Infos, besonders zur Verkehrsführung während der Bauzeit, gibt es beim Mobilitätsatlas unter www.verkehr.rlp.de

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