Gut besuchte Premiere am Schloss - Erstes von zwölf Konzerten
Konzerte an den Koblenzer Kulturstufen: Bossanova und Jazz lassen Leute fröhlich mitswingen
Ein warmer Sommerabend am Rheinufer, mitreißende Musik und eine tolle Aussicht: Die Formation The Dream of Gypsy eröffnete die Reihe auf den gut besuchten Kulturstufen.
Wolfgang Lucke

Koblenz. Warum nicht die unübersehbaren Schönheiten der Stadt Koblenz nutzen? Das Projekt „Kulturstufen” tut genau das. Mit The Dream of Gypsy startete die diesjährige Ausgabe der Veranstaltungsreihe in den sommerlichen Abend.

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Bis einschließlich 2. Oktober werden jeweils mittwochs unmittelbar am Rheinufer hinter dem Schloss Klänge der verschiedensten Stilrichtungen zu hören sein. Die Premiere ist mehr als gelungen. In wenigen Augenblicken geht es in den Mitwippmodus. The Dream of Gypsy, eine neue Koblenzer Formation, die die Musik des legendären Django Reinhardt zum Leben erweckt, bringt virtuos Swing- und Bossanova-Feeling auf die Bühne.

Familienmusik in der vierten Generation

Über das stabile Rhythmusgerüst brillieren die zwei Sologitarren und das Piano mit grandiosen Soli. Da macht das Zuhören einfach Spaß. Sonniges Wetter und der Rhein tun ein Übriges, diesen Abend zu einem besonderen zu machen. Das Repertoire besteht größtenteils aus den großen Klassikern von Django Reinhardt, aber auch Jazz-Standards gehören zum Programm von The Dream of Gypsy. Titel wie „Coquette“, „Douce Ambiance“ oder „Honeysuckle Rose“ heizen kräftig ein. Dass sie auch langsam können, beweisen sie zum Beispiel mit der Ballade „Clair de Lune“.

Die große Erfahrung der Musiker in ihrem Genre und der runde Gruppensound kommen nicht von ungefähr. „Unsere Familien machen in der vierten Generation Musik”, erzählt Pianist Charly Loritz junior. Da die Band in dieser Formation noch recht neu in Koblenz ist, aber sicherlich noch öfter zu hören sein wird, hier die Besetzung: Charly Loritz senior (Rhythmusgitarre), Charly Loritz junior (Piano), Aljosha Reinhardt (Bass), Enrico Loritz und Diego Reinhardt (Sologitarre). Passend zum Ohrenschmaus gibt es Leckeres an der Ufer-Bar, gute regionale Weine und weitere Kaltgetränke. Der Zuschauerstrom bei der Premiere ist gewaltig.

Noch elf Konzerte sind bis Oktober geplant

Manche Konzepte scheinen so auf der Hand zu liegen, dass es einen wundert, dass es sie nicht schon längst gegeben hat. Aber tatsächlich erlebten die Kulturstufen ihre Premiere erst im Jahr 2022. In diesem Jahr wird das Format nicht nur fortgeführt, sondern auch deutlich ausgebaut. Für den Zeitraum von Mitte Juli bis Anfang Oktober sind jeden Mittwoch ab 19 Uhr insgesamt zwölf Konzerte auf den Schlossstufen am Rhein geplant. Oberbürgermeister David Langner ließ es sich trotz Urlaub nicht nehmen, die Zuschauer zum diesjährigen Start der Reihe persönlich zu begrüßen.

Die PSD-Bank-Vorstände Björn Engelmann (links) und Tim Blumenberg (rechts) übergaben OB David Langner für die Kulturstufen einen symbolischen Scheck über 9250 Euro.
Wolfgang Lucke

„Eine gute Mischung haben wir hier unten am Rhein”, sagte er. „Ein kulturelles Erlebnis in diesem Ambiente ist wirklich etwas Besonderes.” Er erinnerte daran, dass die Ufer-Bar auch außerhalb der Reihe geöffnet sei, und freute sich, einen Scheck der PSD-Bank in Höhe von mehr als 9000 Euro entgegennehmen zu können. Die Bank unterstützt diese Veranstaltungsreihe. Zudem gibt es Fördermittel des Landes Rheinland-Pfalz. So kann auch in diesem Jahr der Eintritt kostenfrei bleiben.

Zufällige Begegnung mit Kultur

Organisatorisch sind das Kultur- und Schulverwaltungsamt sowie die Koblenz-Touristik mit im Boot. Deren Ziel war und ist es, die Schlossstufen, die zur Bundesgartenschau 2011 gebaut wurden, kulturell zu beleben und damit in der öffentlichen Wahrnehmung aufzuwerten. Vorbeispazierende Menschen sollen durch die Musik zum Verweilen animiert werden, wodurch eine zufällige Begegnung mit Kultur im öffentlichen Raum ermöglicht wird. Ein Ort der zwanglosen Begegnung soll sich etablieren.

Man kann sich im Verlauf der nächsten Wochen auf eine große musikalische Vielfalt freuen. So werden zum Beispiel das Duo Sol y Luna con Tapas am 31. Juli Chansons und Latin präsentieren, die Formation cup5 am 28. August jazzigen Brass-Sound auf die Stufen bringen oder Alex Turkot meets Konflux am 4. September den guten alten Motown-Sound wiederbeleben.

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