Die Freien Wähler beantragten, dass das Ordnungsamt gegebenenfalls stärker eingebunden wird, um den Radverkehr stärker zu überwachen und die Fußgänger besser zu schützen. Dies ist aber in dieser Form nicht möglich, da die Verkehrsüberwachung originäre Zuständigkeit der Polizei ist, sagte Bürgermeisterin Ulrike Mohrs. Die Stadt beziehungsweise das Ordnungsamt können hier nicht nur teilweise einsteigen, sondern müssten die Aufgabe komplett übernehmen – und das will man allein schon aus finanziellen Gründen nicht.
Schwere Verkehrsunfälle mit Radfahrern
Gleichwohl scheint es aber ein Problem zu geben auf Koblenz‘ Straßen. Den Freien Wählern zufolge gibt es zum Teil schwere Verkehrsunfälle, von denen Radfahrer betroffen sind, und gleichzeitig mehr Ordnungswidrigkeiten und Verkehrsdelikte, die von Radfahrern selbst verursacht werden. Leidtragende seien vor allem die Radfahrer, die sich vorschriftsmäßig verhalten und von dem schlechten Image betroffen sind – und eben auch die Fußgänger.
In Koblenz ist mit der Casinostraße die erste Fahrradstraße eingerichtet worden. Eine Straße mit Sonderregeln für den Straßenverkehr. Polizeikommissar Max Witt, 23, fährt dort regelmäßig Streifendienst.Mit dem Rad auf Streife durch Koblenz: Der Polizist Max Witt behält auch die Fahrradstraße im Blick
Menschen sprechen von Bedrohungen und Ängsten, die durch verkehrswidriges Verhalten von Radfahrern ausgelöst werden. „Es ist für Fußgänger allein oder mit kleinen Kindern mittlerweile lebensgefährlich, die Rheinanlagen oder das Peter-Altmeier-Ufer benutzen“, wurde erst kürzlich jemand in einem RZ-Bericht zitiert. Ausreichende Beschilderungen fehlen oder werden nicht beachtet, und Appelle nützen auch nichts, so die Freien Wähler. Stattdessen sollten Kontrollen verstärkt werden.
Umweltfreundliche Verkehrsarten
Detlev Pilger (SPD) bestätigte: „Unter den Fahrradfahrern gibt es erhebliche Rowdys“. Unter diesen würden Passanten etwa in den Rheinanlagen leiden, die gerade auch viele Senioren und Familien mit Kindern als Naherholungsgebiet nutzen. Ernst Knopp (CDU) ergänzte, dass man sich bei der Debatte nicht auf das Stadtzentrum beschränken sollte: „Es gibt massive Konflikte in den Stadtteilen, gerade an den Flüssen.“
Koblenz. Den einen reicht es bei Weitem nicht, was sich in puncto Fahrradfreundlichkeit in Koblenz in den vergangenen paar Jahren geändert hat. Anderen geht es bereits viel zu weit: Es allen recht zu machen, ist sowieso unmöglich, sagt der Radverkehrsbeauftragte Tobias Weiß-Bollin. Im Gespräch mit ...Immer mehr Leute auf dem Rad: Wird Koblenz doch noch fahrradfreundlich?
Gordon Gniewocz (Grüne) wandte ein, dass es sich beim Radverkehr und dem Gehen zu Fuß grundsätzlich um zwei umweltfreundliche Verkehrsarten handelt, „diese Gruppen sollte man nicht gegeneinander ausspielen“. Die eigentliche Krux sei, dass diesen in der Stadt zu wenig Raum gegeben wird.
Drei Projekte, drei klare Verbesserungen für den Radverkehr in Koblenz – und in allen drei Fällen hat der Stadtrat grünes Licht für sie gegeben. In der Rizzastraßein der Südlichen Vorstadt entsteht ein breiter Radfahrstreifen, beim Radweg an der Simmerner Straße auf der Karthause gibt es einen ...Koblenzer Rat entscheidet: Diese drei Radfahrprojekte werden in der Stadt umgesetzt
Bürgermeisterin Mohrs kündigte an, dass sie das Thema noch einmal bei der Polizei ansprechen wird. Im nächsten Frühjahr plant die Stadt zudem eine Öffentlichkeitsaktion, um für die stärkere Rücksichtnahme auf Fußgänger zu sensibilisieren.