Zusammen mit CDU, SPD, FWG, den Grünen und der FDP lassen wir die auslaufende Ratsperiode Revue passieren und blicken auf die kommende Amtszeit des neuen Rates – wie auch immer dieser nach dem 9. Juni aussehen wird.
Die CDU fuhr bei der Kommunalwahl 2019 einen herben Verlust ein: Statt an die 43,3 Prozent aus dem Wahljahr 2014 anzuknüpfen, erhielten die Christdemokraten in Vallendar 31,9 Prozent der Stimmen, also ein Minus von 11,4 Prozentpunkten. Trotz des doch deutlichen Stimmenverlusts, blieb die CDU damit die stärkste Fraktion im VG-Rat. In den vergangenen fünf Jahren habe es im CDU Gemeindeverbund Vallendar deutliche Veränderungen gegeben, resümiert der Fraktionsvorsitzende Jörg Hilden. Lobende Worte fand Hilden für Verbandsgemeindebürgermeister Adolf T. Schneider (parteilos), der seit Mai 2023 im Amt ist: „Gerade die neue Führung ist eine große Veränderung in der Verbandsgemeinde Vallendar.“
Die CDU hofft, auch nach dem 9. Juni noch größte Fraktion im Verbandsgemeinderat zu bleiben. Konkret heißt das laut dem Fraktionsvorsitzenden: „Wir erhoffen uns durch unser buntes und gutes Angebot an Kandidatinnen und Kandidaten wieder mindestens zehn von 32 Mitglieder im Rat zu stellen.“ Für die kommenden fünf Jahre im Rat wünscht er sich weiterhin sachliche Auseinandersetzungen im Rat und ein Zusammenstehen der Fraktion auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. Selbst wird Hilden darauf keinen Einfluss mehr haben – er legt sein Amt als Fraktionsvorsitzender Ende Juni nieder und kandidiert auch nicht mehr für die Kommunalwahl.
Mit Blick auf die bevorstehende Wahl wünscht sich Karin Küsel, Fraktionsvorsitzende der SPD: „Wir erhoffen uns, für unsere konstruktive und einfallsreiche Politik gestärkt aus der Kommunalwahl hervorzugehen.“ Das Ergebnisse der Kommunalwahl 2019 im Vergleich zu 2014 war auch für die SPD ein Minusgeschäft – statt 31,9 Prozent erhielten die Sozialdemokraten in der VG Vallendar noch 24,7 Prozent der Stimmen, also ein Minus von 7,2 Prozentpunkten.
In der Fraktion habe es in der noch laufenden Ratsperiode einige Veränderungen gegeben. „Daran mussten wir arbeiten. Heute stehen wir mit einem tollen Team zusammen, mit dem es viel Spaß macht, unsere Verbandsgemeinde voranzubringen“, sagt Küsel. Für die kommenden fünf Jahre im VG-Rat wünscht sie sich „mit einem starken Team, aus Vallendar, Urbar, Weitersburg und Niederwerth arbeiten zu dürfen.“
2019 gingen 19,7 Prozent der abgegeben Stimmen an die Freie Wählergruppe (FWG) Vallendar. Mit der Arbeit der FWG im VG-Rat in den vergangen fünf Jahren scheint der Fraktionsvorsitzende Winfried Münz zufrieden zu sein: „Wir haben uns in Sachen proaktives Engagement im VG-Rat deutlich weiterentwickelt.“ Man habe als Fraktion, so Münz, einige Anfragen und Anträge gestellt, um bestehende Missstände zu beseitigen oder Verbesserungen in der VG zu erzielen.
Die FWG in Vallendar möchte ihre sechs Mandate im VG-Rat am 9. Juni gern verteidigen und mindestens wieder drittstärkste Kraft werden. „Wir hoffen allerdings, dass sich die momentan schlechte Stimmung im Land, was die Parteienlandschaft anbetrifft, für uns positiv auswirken kann, sodass wir mit etwas Glück vielleicht zweitstärkste Kraft werden könnten“, so Münz. Trotz dieser Kampfansage, hoffe die FWG Vallendar darauf, dass auch in den kommenden fünf Jahren das „kollegiale und konstruktive Miteinander im Rat weiter bestehen bleibt.“
17,2 Prozent der Stimmen bei der vergangen Kommunalwahl konnten die Grünen für sich verbuchen. Im Vergleich zu 2014 (8,2 Prozent) waren das neun Prozentpunkte mehr. „Wie in jeder Wahlperiode, haben sich Ratsmitglieder, aus beruflichen oder persönlichen Gründen, von der Ratsarbeit zurückgezogen. Das war auch bei uns so. Aufgrund des Erfolgs bei der letzten Kommunalwahl sind wir auf echte Teamarbeit umgestiegen, sodass auch Nachrücker mit intensiver Vorarbeit und breit gefächerte Diskussionen auf dem gleichen Wissensstand waren“, resümiert Sandra Lorbach, Geschäftsführerin des Ortsvereins der Grünen. Mit diesem Ansatz sei man gut zurecht gekommen. Das Ziel der Grünen bei der bevorstehenden Wahl: sieben Sitze im Verbandsgemeinderat.
Für die FDP lautet das Motto für die neue Ratsperiode: „Vier Fäuste (mit erhobenem Daumen) für Vallendar!“ Man wolle die bisherigen Sitze im Verbandsgemeinderat und im Stadtrat Vallendar – jeweils zwei an der Zahl – mindestens halten. „Wir erhoffen uns bei der kommenden Wahl einen deutlichen Zuspruch der Wählerinnen und Wähler für unsere liberale Politik“, sagt Jürgen Smaluhn, stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbands der freien Demokraten. 2019 erhielt die FDP 6,4 Prozent der Stimmen, ein Zuwachs von 3,5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2014 (2,9 Prozent).
Rückblickend auf die noch laufende Ratsperiode habe die FDP Vallendar einen Generationswechsel durchlaufen. „Ältere Mitglieder haben sich zurückgezogen oder sind sogar verstorben. Dafür konnten wir neue Mitglieder gewinnen, die sich mit Fachkompetenz aktiv einbringen“, sagt Smaluhn. Birgit von Sengbusch als amtierende Fraktionsvorsitzende im Verbandsgemeinderat wünscht sich für die kommende Ratsperiode eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit aller Ratsmitglieder zum Wohl der Gemeinden.