Aber es ist nach wie vor nicht zu begreifen, wie die Geschäftsführung eines derart wichtigen Arbeitgebers mit einer einzelnen Entscheidung einen solchen Flurschaden anrichten konnte. Hätte man bewusst und vorsätzlich kurz vor Weihnachten Unfrieden stiften wollen, man hätte es kaum erfolgreicher anstellen können. Hätte kaum mit einem Federstrich für größere Verunsicherung unter den Betroffenen sorgen und das Vertrauen in die aktuelle und vor allem die künftige Zusammenarbeit erschüttern können.
In der aktuellen Weltlage den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei allen finanziellen Belastungen auch noch ans Weihnachtsgeld zu gehen, ist nicht nur rechtlich, moralisch und menschlich zu verurteilen. Es ist auch ein gewaltiges Eigentor, das sich die von Sana gestellte Geschäftsführung geschossen hat. In diesen Tagen muss es endgültig zum Spruch kommen, ob man mit eben jenem Krankenhausbetreiber Sana als neuem Mehrheitsgesellschafter den Neuanfang des Hauses wagen will.
Die Vorbehalte, die es dazu mindestens im Koblenzer Stadtrat und im Kreistag Mayen-Koblenz bereits gegeben hatte, sind durch diese Aktion ganz sicher nicht geringer geworden. Inwieweit die jetzt angebotene Erklärung der Geschäftsleitung zu den Hintergründen und der damit verbundene Dank an die Mitarbeiter etwas ändern kann, wird abzuwarten sein.
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