Bundestagswahl 2025
Koblenzer Stadtteile sind schwarz – mit drei Ausnahmen
Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2025 war in Koblenz mit 81,2 Prozent deutlich höher als 2021.
Sascha Ditscher

CDU-Hochburgen an den Rändern, ein ausgeglichenes Zentrum und viele Stimmen für AfD und Die Linke: In den Stadtteilen von Koblenz wurde bei der Bundestagswahl zum Teil sehr unterschiedlich abgestimmt. Wo die Parteien am stärksten abschneiden.

Koblenz ist nach der Bundestagswahl vor allem schwarz gefärbt. Nur in drei Stadtteilen hat die CDU nicht die meisten Zweitstimmen geholt: In der Südstadt haben die Grünen (23,1 Prozent) die Nase vorn, in Neuendorf (23,2) und Lützel (19) ist es die AfD. Das Wahlergebnis im Stadtteil Lützel sticht ohnehin heraus: Die AfD liegt nur ganz knapp vor der SPD (18,9), dicht dahinter reiht sich Die Linke ein (17). Die CDU ist in Lützel nur viertstärkste Kraft (16,8).

Die Hochburgen der Christdemokraten liegen an den Stadträndern. In Lay holt die CDU 41,4 Prozent der Zweitstimmen, hohe Prozentzahlen hat sie auch in Bubenheim (38,8) oder auf dem Oberwerth (38,2). Insgesamt erzielt die CDU in 13 Koblenzer Stadtteilen ein Ergebnis über 30 Prozent. Am schwächsten ist die CDU in Lützel, gefolgt von den Stadtteilen Neuendorf (20,9) und Süd (21,4).

Die Linke ist in zentrumsnahen Stadtteilen stark unterwegs

Der Sieg in der Südlichen Vorstadt bedeutet für die Grünen auch ihr stärkstes Resultat in Koblenz. Deutlich über dem Ergebnis auf Bundesebene (11,6) liegt die Partei in Koblenz unter anderem aber auch in Koblenz-Mitte (21,6), der Altstadt (18,4) und Karthause Nord (17,9). Verhältnismäßig schwach schneiden die Grünen dagegen in Wallersheim (6,8 Prozent), Stolzenfels (8,2) und Kesselheim (9,2) ab.

Noch mehr als bei der CDU dürfte man sich im Lager der Linken über das Wahlergebnis gefreut haben. Das zeigt sich auch in Koblenz, wo die Partei in einem Stadtteil sogar die CDU übertrumpft. In Lützel kommt Die Linke auf 17 Prozent. Auch in der Altstadt (16,1), Mitte (14,9) oder in Neuendorf (13,8) ist die Partei stark unterwegs. In Stolzenfels (3,9) und Lay (4,7) sind die Zahlen auf einem Niveau, auf dem viele die Linken vor der Wahl vermutlich eher eingeordnet hätten.

Kein Stadtteilsieg für die SPD, aber konstante Ergebnisse

Und was macht die SPD? Einen rot eingefärbten Koblenzer Stadtteil sucht man nach der Bundestagswahl 2025 vergeblich. Allerdings täuscht dieser Umstand darüber hinweg, dass die Sozialdemokraten in Koblenz konstant und fast immer besser abschneiden als auf Bundesebene. Ausreißer nach oben oder unten gibt es keine. In jedem Stadtteil erhielt die SPD mindestens 16,4 Prozent (Ehrenbreitstein und Pfaffendorfer Höhe). Am stärksten sind die Sozialdemokraten in Stolzenfels (25,5), Arzheim (22,6), der Goldgrube und Horchheim (beide 21,7) unterwegs. Von Werten über der 30-Prozent-Marke, wie bei der CDU, ist sie aber weit entfernt.

Ähnlich stabil wie die SPD zeigt sich bei diesen Wahlen auch die AfD. Nur in zwei Stadtteilen fährt sie kein zweistelliges Ergebnis ein: Auf dem Oberwerth gaben nur 6,6 Wählerinnen und Wähler ihre Zweitstimme den Blauen, in der Altstadt waren es 9,9 Prozent. Die AfD-Hochburg liegt in Neuendorf (23,6). Aber auch in Wallersheim (22,6), Kesselheim (20,2) oder auf der Horchheimer Höhe (19,7) erhielt die Partei viele Stimmen – dazu der Wahlsieg in Lützel.

FDP knackt Fünf-Prozent-Hürde in Koblenz knapp

In Koblenz hat die FDP die Fünf-Prozent-Hürde knapp übersprungen (5,1), was ihr auf Bundesebene allerdings nichts nützt. Die Liberalen werden nach herben Verlusten nicht mehr im Bundestag vertreten sein. In Koblenz holt die FDP auf dem Oberwerth (9), dem Karthäuserhofgelände (7) und in Stolzenfels (6,9) ihre besten Ergebnisse. In Neuendorf kommen die Liberalen dagegen nicht über 2,7 Prozent hinaus.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) schneidet in Neuendorf (6,8), Lützel (6,5) und auf der Horchheimer Höhe (6,1) am besten ab. Die Freien Wähler (FW) spielen anders als in der Kommunalpolitik auf Bundesebene nur eine untergeordnete Rolle. In Koblenz bekommt die Partei mit 1,4 Prozent nur wenig mehr Stimmen als die Tierschutzpartei (1). Die wiederum holt sich – die FW ausgeklammert – den Sieg unter den Kleinparteien, knapp vor Volt (0,9).

Top-News aus der Region