Stadtrat entscheidet über neue Verkehrsregelung, um mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen
Koblenzer Stadtrat entscheidet: Es gibt zwei kleine neue Tempo-30-Zonen in der Altstadt und im Rauental
30er Zonen Koblenz
Die Schanzenpforte in der Koblenzer Altstadt soll mit anderen benachbarten Straßenzügen zu einer 30er-Zone zusammengefasst werden. Dies soll mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer und weniger Lärm für Anwohner mit sich bringen.
Sascha Ditscher

Koblenz. Wenn Autos nur Tempo 30 fahren dürfen, wenn zudem – denn auch das ist Bestandteil einer ausgewiesenen Tempo-30-Zone – an Kreuzungen rechts vor links gilt, dann verlangsamt dies insgesamt den Verkehr und führt dadurch zu mehr Sicherheit für Fußgänger oder Radfahrer, außerdem zu weniger Lärmbelästigung für Anwohner. Davon sind Verkehrsplaner überzeugt. Über zwei neue Tempo-30-Zonen hat der Koblenzer Stadtrat nun abgestimmt und sie einstimmig angenommen.

Lesezeit 2 Minuten

Altstadt: Es geht um mehrere kleine Straßenzüge, die zu einer 30er-Zone zusammengefasst werden sollen. Südlich wird dieses Gebiet durch die Hauptverkehrsstraßen Clemensstraße und Clemensplatz begrenzt, östlich durch die Karmeliterstraße. Im Norden grenzt diese Zone an den verkehrsberuhigten Bereich der Gymnasialstraße und die Fußgängerzone an. In diesem Gebiet sollen die Casinostraße (zwischen Clemensstraße und Gymnasialstraße), die Schanzenpforte, die Poststraße und die Gerichtsstraße zu der Tempo-30-Zone zusammengefasst werden. An einigen dieser Stellen ist es ohnehin so, dass man situations- und verkehrsbedingt oft nur ganz langsam fahren kann.

Die zuvor einmal diskutierte Idee, die Schanzenpforte zusätzlich zu einem verkehrsberuhigten Bereich zu machen, gehe indes aus rechtlichen Gründen nicht, informiert die Verwaltung. Denn für eine solche Anordnung gibt es klare Kriterien, die auf die 183 Meter lange über einen „Buckel“ führende kleine Straße, die parallel zur Clemensstraße verläuft, nicht gelten.

Viele nutzen die kleine Straße als Abkürzung

Unter anderem müsste die „Aufenthaltsfunktion“ der Straße deutlicher sein, beispielsweise, indem Straße und Flächen für Fußgänger niveaugleich sind. Das ist aber nicht der Fall, zudem dient die Schanzenpforte auch vielen Verkehrsteilnehmern, die von der Clemensstraße oder dem Schängel-Center in Richtung Görres-Tiefgarage wollen, als Abkürzung, da das Links-Abbiegen von der Clemensstraße in die Poststraße nicht möglich ist.

Rauental: In der Peter-Klöckner-Straße von der Einmündung Karl-Tesche-Straße bis zum Ende der Sackgasse am Moselufer und in der Pastor-Klein-Straße soll eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden. Hintergrund ist hier vor allem, dass mit vielen querenden Fußgängern zu rechnen ist, unter anderem durch das neue Moselbad, ein Reha-Zentrum, ein Hotel mit Biergarten und die Nähe zur Mosel, sodass auch viele Spaziergänger hier anzutreffen sind.

Innerhalb von Tempo-30-Zonen gilt an Kreuzungen oder Einmündungen grundsätzlich die Vorfahrtsregelung „rechts vor links“. Dies soll zur Anpassung und Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten führen und somit zu dem Schutz der Fußgänger sowie des Radverkehrs beitragen, heißt es in der Vorlage, über die der Stadtrat abgestimmt hat.

Zwei Gesichter einer Straße

Im Ausschuss hatte es zudem vorher die Idee gegeben, die Tempo-30-Zone auszuweiten auf den Büropark Moselstausee, also die Ludwig-Erhard-Straße, Karl-Tesche-Straße und Peter-Klöckner-Straße im Abschnitt von der Einmündung Karl-Tesche-Straße bis zur Schlachthofstraße. Dort aber hat die Straße einen ganz anderen Charakter, ist auch mit Hit-Markt und anderen Einrichtungen mit Autos stark frequentiert. Damit ist eine Tempo-30-Zone dort nicht möglich, so die Verwaltung.

Top-News aus der Region