Die circa 100 Leuchten zwischen dem Deutschen Eck und der Pfaffendorfer Brücke, die im Zuge der Buga neu installiert wurden, präsentieren sich dabei in einem hochmodernen Design, die übrigen Lampen haben die Formsprache des vergangenen Jahrhunderts und wahrscheinlich auch deren Energieverbrauch.
In einem gemeinsamen Antrag haben die Fraktionen der Grünen, der SPD, der Wählergruppe Schupp sowie der Linken nun die Verwaltung beauftragt zu prüfen, inwiefern man die Laternen in den Rheinanlagen nicht umrüsten kann, sodass sie ihre gesamte Leuchtkraft nur dann spenden, wenn eine Person sich ihnen nähert. In der Ruhephase würden sich die Laternen demnach auf rund zehn Prozent ihrer Leuchtkraft dimmen, heißt es im Antrag. „Eine solche intelligente Beleuchtung senkt sowohl den Energieverbrauch als auch die Lichtverschmutzung, was nicht zuletzt nachtaktive Insekten schützt“, sagt Carolin Schmidt-Wygasch, stellvertretende Vorsitzende der Ratsfraktion der Grünen.
Die Verwaltung soll allerdings nicht nur prüfen, ob die Laternen in den Rheinanlagen auf dieses – ähnlich einem Bewegungsmelder funktionierende – System, umgerüstet werden können. Auch Gegenden, die bislang in Koblenz im nächtlichen Dunkel lagen, sollen nach dem Willen der Fraktionen mit diesem neuen Beleuchtungssystem erhellt werden, das seine Lichtkraft nur im Bedarfsfall zu 100 Prozent spendet.
Der Antrag plädiert für eine Prüfung von zwei Bereichen: einerseits die Rheinanlagen auf der Höhe des Schwanenteichs und andererseits das Willy-Brandt-Ufer an der Mosel, oberhalb der Staustufe im Rauental. „Wir müssen versuchen, jede innovative und kluge Idee zu nutzen, um den Energieverbrauch zu senken. Und diese Technik bietet uns zudem die Möglichkeit, das Sicherheitsgefühl in unserer Stadt zu erhöhen, indem häufig genutzte und bisher unbeleuchtete Wege beleuchtet werden“, betonte Marion Lipinski-Naumann, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion in einer Presseerklärung zum Antrag.
In Spay hat man die Technik einer adaptiven Beleuchtung vor gut einem Jahr bereits installiert. Wer das Dorf am Rhein in Richtung Boppard auf dem Rad verlässt, der sieht im Dunkeln, wie nacheinander die Lampen am Wegesrand angehen. Mit dem System hat man, wie der Spayer Ortsbürgermeister Peter Heil gegenüber unserer Zeitung betont, gute Erfahrungen gemacht. Für eine andere dunkle Stelle im Dorf will man nun zwei weitere Laternen mit einer adaptiven Beleuchtung aufstellen. „Hierbei werden wir die Dimmung allerdings auf 30 Prozent der Leuchtkraft der Lampen setzen, da man als Fußgänger sonst in die Dunkelheit hineingeht. Bei einem Radweg sind zehn Prozent ausreichend, da man als Radfahrer schneller unterwegs ist“, erklärt Peter Heil.