1 Fahrradparkhaus: Im ehemaligen, mittlerweile leer stehenden Postgebäude am Hauptbahnhof will die Stadt ein Fahrradparkhaus einrichten. Schon vor einem guten halben Jahr wurde das Haus angemietet, jetzt stimmte der Stadtrat mehrheitlich dafür, dass dafür eine entsprechende finanzielle Verpflichtungsermächtigung für den städtischen Haushalt ergeht. Die Kosten für die Einrichtung des Fahrradparkhauses werden auf insgesamt rund 630.000 Euro beziffert. Auf einen Förderantrag gibt es bereits eine positive Rückmeldung.
Ulrich Kleemann (Grüne) betonte jetzt, dass das Fahrradparkhaus eine wichtige Funktion hat, und freut sich, dass es bei dem Projekt weitergeht. Für Pendler, die erst mit dem Fahrrad zum Bahnhof und dann mit dem Zug weiterfahren, sei es wichtig, gerade hochwertige Fahrräder sicher abzustellen. Sicherlich gebe es erst einmal Anlaufschwierigkeiten, „das muss sich erstmal durchsetzen“.
Marion Lipinski-Naumann (SPD) sagte, dass hier eine einmalige Chance ergriffen wurde, Stephan Wefelscheid (FW) sprach von einem Baustein der Mobilitätswende, und Torsten Schupp (WGS) hoffte, dass das Fahrradparkhaus von Pendlern gut angenommen wird. Allein die FDP stimmte dagegen: In Mainz und Bad Kreuznach seien solche Parkhäuser „krachend gefloppt“, so David Hennchen. Dies seien auch keine Fahrradstädte.
2 Rizzastraße: In der Rizzastraße in der Vorstadt bekommen Fahrradfahrer mehr Platz. An einem Rand der Straße ist ein zwei Meter breiter Fahrstreifen geplant – und dafür fallen 26 von 112 Parkplätzen weg. Doch die Rizzastraße ist für Fußgänger und Radfahrer eine sehr wichtige Verbindung. Vor allem vor Schulbeginn und nach Schulschluss kann es auf dem gemeinsamen Fuß- und Radweg zu Engpässen kommen.
Mit dem Radfahrstreifen entfällt die zurzeit bestehende Pflicht für Radfahrer, den gemeinsamen Fuß- und Radweg auf der südlichen Seite der Rizzastraße zu benutzen. Um den Radstreifen zu realisieren, soll an der Kreuzung der Rizza- mit der Bahnhofsstraße und der Löhrstraße jeweils eine von zwei Fahrspuren wegfallen.
Gegen die Stimmen der AfD hat der Stadtrat mit großer Mehrheit für das Projekt gestimmt. Die meisten Redner begrüßten die Maßnahme, Rudolf Kalenberg (CDU) betonte aber auch, dass Fußgänger in der Planung nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. Zudem seien Bereiche für das Anwohnerparken wichtig. Für die AfD ist das Projekt eine „mutwillige Hemmung des Verkehrsflusses“, sagte Joachim Paul.
3 Simmerner Straße: Entlang der stark gefahrenen Simmerner Straße auf der Karthause verläuft ein Radstreifen, doch dieser weist Lücken auf – noch. Der Stadtrat hat bei neun Gegenstimmen beschlossen, dass die Lücken geschlossen werden. Dafür fallen einige Parkplätze weg, obwohl 10 bis 11 der bestehenden 16 bis 20 Parkplätze bleiben sollen, indem ein Grünstreifen entfernt wird.
Die Parkmöglichkeit ist vor allem für die Bewohner einiger Häuser von großer Bedeutung. Der Vorschlag, dass diese für die verbliebenden Parkplätze eine Bevorrechtigung erhalten, wurde bislang nicht berücksichtigt, weswegen die FDP gegen den Beschlussvorschlag stimmte. Torsten Schupp (WGS) betonte, dass die Verwaltung Wege für bevorrechtigtes Parken suchen soll.
Auch die Einrichtung einer Tempo-30-Zone in einzelnen Bereichen wurde vorgeschlagen. Uneinig war man sich über die Kommunikation mit den Bürgern, die die einen sehr gut fanden, die vor allem laut FDP aber längst nicht ausreichte.