Koblenz. Immer wieder hat Psychologe Jörg Dreher Menschen in seiner Praxis in der Koblenzer Roonstraße sitzen, die weinen. Aus Überforderung, weil sie nicht mehr wissen, wie sie ihr Leben in den Griff bekommen sollen, nicht der Norm entsprechen. Aber manche weinen auch aus Freude, weil ihre Probleme, mit denen sie ihr Leben lang kämpfen, endlich einen Namen bekommen.
Dreher begutachtet und diagnostiziert Erwachsene mit der Aufmerksamkeitsstörung ADHS. Und er macht nichts anderes mehr, weil es so viele sind.
Was passiert, wenn Erwachsene mit ADHS nicht behandelt werden? „Sie sterben“, sagt Dreher ernst. Denn sie passen oft nicht gut auf sich auf, sie entwickeln eher Suchtkrankheiten als andere Menschen, essen oft schlechter, haben mehr Unfälle.