Corona-Krise zwingt zu reduzierter Session ohne Prinzenpaar
Koblenzer Narren müssen radikal umdenken: Corona-Krise zwingt zu reduzierter Session ohne Prinzenpaar
Der große Auftakt auf dem Münzplatz, wie ihn Koblenz noch am 11.11.2019 feierte, wird dieses Mal ausfallen. Foto: Reinhard Kallenbach (Archiv)
ka

Koblenz. Karneval bedeutet Nähe, Gemeinschaft und Miteinander: In Corona-Zeiten ist dieser „Dreiklang“ jedoch ein schwieriges Unterfangen. Die Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK) will es dennoch versuchen: Die Karnevalssession 2020/21 am Eck soll, wie der Vorstand in einer Pressekonferenz am Montagabend im Rheinischen Fastnachtsmuseum betonte, stattfinden. Allerdings mit Veränderungen, in einer etwas abgespeckten Version.

Lesezeit 2 Minuten

Der große Auftakt auf dem Münzplatz, wie ihn Koblenz noch am 11.11.2019 feierte, wird dieses Mal ausfallen. Foto: Reinhard Kallenbach (Archiv)
ka

Karnevalsauftakt: Am 11.11. wird es keine Feier auf dem Münzplatz geben. Der Startschuss in die fünfte Jahreszeit soll dennoch gefeiert werden. Zurzeit gibt es dazu zwei Versionen – eine kleine Feier rund um den Schängelbrunnen mit circa 100 Aktiven. Oder, falls es weitere Lockerungen gibt, einen etwas größeren Auftakt am Deutschen Eck mit bis zu 300 Personen. „Die Auftaktveranstaltung kann aber über das Internet live übertragen werden, sodass die Vereine wiederum in ihren Stadtteilen feiern können“, so Christian Johann, Präsident der AKK.

Tollitätenpaar: In der Session 2020/21 wird es in Koblenz keinen Prinz und keine Confluentia geben. Das Tollitätenpaar, das dieses Mal die Rheinfreunde stellen sollten, wird eine Session später als geplant das Regiment übernehmen. „Auch aus der Verantwortung gegenüber dem Verein, der das Tollitätenpaar stellt, haben wir das so entschieden“, sagt Christian Johann. Ausfallen wird somit die Inthronisation, die für den 7. Januar in der Rhein-Mosel-Halle geplant war.

Sie hoffen, dass die Session 2020/21 in Koblenz zumindest in einer abgespeckten Version gefeiert werden kann (von links): Schatzmeister Hermann-Josef Pretz (von links), Zugmarschall Olav Kullak, AKK-Präsident Christian Johann, Vorstandsmitglied Sandra Hürter, Geschäftsführer Uwe Hartmann und Vizepräsident Andreas Münch. Foto: Peter Karges
Peter Karges

Großveranstaltungen: Am 15. Februar 2021 ist Rosenmontag. Die AKK hofft darauf, dass an diesem Tag auch ein Rosenmontagszug in Koblenz stattfinden kann. Allerdings wird dies davon abhängig sein, wie sich die Corona-Pandemie in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Auch andere karnevalistische Großveranstaltungen in Koblenz stehen unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung, so die Fahrt auf dem Schängelschiff, der AKK-Empfang, die Erstürmung der Bundeswehr und die Schlüsselübergabe.

„Wir werden nach den Sommerferien, Mitte August, noch einmal zusammen mit den Vereinen über die Situation beraten“, betonte Christian Johann. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es allerdings doch recht ungewiss, ob an Rosenmontag ein donnerndes „Olau“ in den Koblenzer Straßen erklingt. Denn wenn man die momentan geltenden Abstandsregeln bezüglich der Zuschauer zugrunde legt, „dann müsste der Zug über eine Länge von 35 Kilometern gehen“, so Olav Kullak, Zugmarschall des närrischen Lindwurms in Koblenz.

Sitzungskarneval: Ob Karnevalssitzungen stattfinden, ist, auf Grundlage der dann geltenden Corona-Schutzverordnung, Sache der einzelnen Vereine. Allerdings ist zu befürchten, dass man mit wesentlich weniger Besuchern planen darf. Johann regte an, dass man auch hier vielleicht auf digitale Lösungen ausweicht und Vereine sich für das Sitzungsprogramm vielleicht zusammenschließen.

Fazit: Die Session 2020/21 wird auch für die Koblenzer Vereine nicht zuletzt wegen der drohenden wirtschaftlichen Einbußen nicht einfach. So fallen alle Sommerveranstaltungen, mit denen vielfach die närrischen Aktivitäten in der Session finanziert werden, weg. Dennoch zeige sich zurzeit auch, so Christian Johann, dass der Koblenzer Karneval zusammenstehe und er sich seiner besonderen Verantwortung als Wirtschaftsfaktor für die Stadt bewusst sei.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

Top-News aus der Region