Im Garten der Geschäftsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), in dessen Trägerschaft sich das Koblenzer Frauenhaus seit 1996 befindet, setzten Oberbürgermeister David Langner, Bürgermeisterin Ulrike Mohrs, die beiden Koblenzer Bundestagsabgeordneten Thorsten Rudolph und Josef Oster, die Vorstandsvorsitzende des Koblenzer SkF, Petra Assenmacher, sowie weitere Vertreterinnen des SkF Koblenz zum symbolischen Spatenstich an.
Das Koblenzer Frauenhaus, das 2023 über das Jahr verteilt insgesamt 22 Frauen mit 22 Kindern Schutz bot, wird dabei um zwei Wohneinheiten mit jeweiliger Kochnische und einem Bad erweitert. Außerdem wird ein sogenanntes Notfallzimmer geschaffen, das einen separaten Zugang für die Polizei hat, und das Platz für eine Frau mit bis zu drei Kindern bietet. Die Erweiterung sei dringend notwendig gewesen, da die bisherigen Plätze dauernd belegt waren, sagte Petra Assenmacher.
Die Kosten betragen 1 Million Euro
Die Kosten für diese Baumaßnahmen, die spätestens im Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen sein sollen, belaufen sich dabei auf rund 1 Million Euro. 90 Prozent dieser Kosten übernimmt der Bund, die übrigen zehn Prozent trägt der SkF. „Durch die zwei neuen Wohneinheiten haben wir nun auch die Möglichkeit, Frauen mit männlichen Kindern, die älter als 14 Jahre sind, aufzunehmen“, sagte Assenmacher mit Blick auf die Vergrößerung der bisherigen Wohnkapazitäten.
Mit der Erweiterung des Frauenhauses können zukünftig 10 Frauen und 14 Kinder zur gleichen Zeit eine Unterkunft in dem Gebäude finden. Oberbürgermeister Langner betonte, dass Frauenhäuser in den Kommunen unerlässlich seien, um Frauen in Notsituationen mit ihren Kinder einen verlässlichen Schutz zu geben. Weitere Frauenhäuser im Umkreis von Koblenz gibt es im Kreis Mayen-Koblenz und im Westerwaldkreis.
Frauen wechseln aus Sicherheitsgründen den Wohnort
Die Frauen, die in Koblenz Zuflucht suchen, kommen dabei nicht unbedingt aus der Rhein-Mosel-Stadt. „Schwerpunktmäßig kommen die meisten Frauen zwar aus Rheinland-Pfalz, aber wir arbeiten deutschlandweit mit allen Frauenhäusern zusammen“, sagte Alexandra Neisius, Leiterin des Frauenhauses Koblenz. Eine solche über Grenzen hinausgehende Kooperation ist schon allein deshalb sinnvoll, weil es mitunter ratsam ist, dass die Frauen aus Sicherheitsgründen auch den Wohnort wechseln. Mit dem größeren Platzangebot einhergehen müsste auch eine Aufstockung des Personals. Zurzeit teilen sich sechs Mitarbeiterinnen drei Vollzeitstellen, um die Frauen und Kinder, die bei ihnen Schutz vor Gewalt suchen, zu betreuen.