An der komplexen Befragung zu verschiedenen Themenfeldern nahmen 2780 Koblenzer teil. „Gegenüber der ersten Erhebung 2017 hat sich die Teilnehmerzahl damit nahezu verdoppelt“, sagt Dr. Manfred Pauly, Leiter der kommunalen Statistikstelle der Stadt. Die Ergebnisse im Einzelnen:
1Verkehr: 76 Prozent der Befragten sehen im Verkehr eines der drei größten Problemfelder der Stadt – ein absoluter Spitzenwert, andere Kritikpunkte erzielen einen wesentlich geringeren Wert. So folgen „Probleme bei der Infrastruktur oder bei öffentlichen Dienstleistungen“ (26 Prozent) sowie „Sicherheitsempfinden“ (17 Prozent) in der Befragung, bei der mehrere Antworten möglich waren, erst mit großem Abstand. Besonders kritisiert werden die Radfahrsituation, der ÖPNV, der Zustand der Brücken sowie das hohe Verkehrsaufkommen. Beim ÖPNV stören vor allem die Buspreise: 86 Prozent halten sie für zu hoch. Mit der Anbindung von Koblenz durch Bus und Bahn sind hingegen 56 Prozent zufrieden. Und was die Situation für Radfahrer betrifft, beurteilen 73 Prozent der Befragten den Zustand der Radwege eher als schlecht. Bezüglich des ÖPNV zeigte sich Oberbürgermeister David Langner bei der Präsentation des Bürgerpanels im Rathaus allerdings optimistisch. „Wir haben hier vieles auf den Weg gebracht, das nun umgesetzt werden muss“, sagte Langner.
2 Bild von Koblenz: 95 Prozent der Befragten sind zufrieden, hier zu leben. Geschätzt werden die lange Geschichte der Stadt (95 Prozent), ihre Aufenthaltsqualität (87 Prozent), Weltoffenheit und Lebensqualität (86 Prozent) sowie das kulturelle Angebot (83 Prozent). Eine hohe Zufriedenheit genießt auch das hiesige Gesundheitswesen. „90 Prozent waren mit der Gesundheitsversorgung im Zeitraum der Befragung im Herbst 2019 zufrieden“, so Manfred Pauly. Nicht so hohe Werte erreicht Koblenz hingegen als dynamischer Wirtschaftsstandort (66 Prozent) oder IT-Standort (51 Prozent). Und das Flair einer Universitätsstadt attestieren nur 44 Prozent der Befragten ihrer Stadt.
3 Barrierefreiheit: Eine recht kritische Bewertung erhielt die Stadt bezüglich der Barrierefreiheit. „Und im Vergleich zum Bürgerpanel 2017 hat hier die Unzufriedenheit sogar noch zugenommen“, betont Pauly. Kritisiert wurde vor allem die Erreichbarkeit von öffentlichen barrierefreien Toiletten, die Straßensituation für beeinträchtigte Menschen generell und die Lage an den Zugbahnhöfen. Mehr positive als negative Resonanz erhielt die Stadt hingegen bezüglich der Situation bei den Behindertenparkplätzen und bei Spielplätzen und Sportstätten.
4 Stadtverwaltung: Gute Bewertungen bekam die Stadtverwaltung. So sagten 85 Prozent der Befragten, dass man mit dem Bürgerservice der Stadtverwaltung zufrieden sei. Und Vertrauen in die Stadtverwaltung haben 71 Prozent, in Oberbürgermeister David Langner 68 Prozent und in den im Sommer 2019 gewählten Stadtrat 52 Prozent.
Der Bericht zum Koblenzer Bürgerpanel 2019 ist unter www.statistik.koblenz.de abrufbar.