Die Besucher der Koblenzer Bierbörse bleiben an den ersten drei Tagen weitgehend von Wolkenbrüchen verschont. Nur gelegentlich kommen Schauer auf, wodurch es angebracht ist, Schutz unter einem Bierzelt zu suchen. Davon profitieren sowohl die Standbetreiber als auch die Zuflucht Suchenden.
Überwiegend bleibt es allerdings trocken, was dazu führt, dass im Verlauf des Tages weitere Ströme von Freunden des Gerstensafts an die Rheinpromenade am Deutschen Eck pilgern. Am Fuße des Kaiser-Wilhelm-Denkmals haben sich rund 45 Bier- und Speisestände aufgestellt, um der bereits elften Ausgabe des Events ihren Stempel aufzudrücken.

Ein Kind der ersten Stunde ist Schankwirt Christian. Der Mainzer hat sich auf belgisches Bier spezialisiert. Gerade sind die drei Thekenbesucher Florian, Sven und Tim dabei, Trappistenbier zu probieren. Den jungen Männern aus dem Raum Koblenz scheint es offensichtlich zu munden. Währenddessen zeigt sich Wirt Christian zuversichtlich, dass das voraussichtlich gute Wetter am Pfingstmontag noch mehr Menschen an die Biermeile lockt.
Derweil ist belgisches Bier keineswegs der Exot unter den angebotenen Bieren. Mit Schottland, Polen, Tschechien, Litauen und Estland sind mindestens fünf weitere europäische Länder vertreten.

Für ein tschechisches Bier haben sich Christoph und Steffi Schuth entschieden. Die Eheleute haben den weiten Weg von Siebenborn mit dem Fahrrad zurückgelegt. So ist das Glas „Gambrinus“ das erste und gleichzeitig das vorletzte Bier, was sie hier und heute zu genießen bereit sind. Immerhin ist das Pils aus Pilsen „richtig gut“, wie beide befinden.
Den Ausflug per Rad haben auch Udo Mörsch und Jennifer Meier unternommen. Beide stammen aus Breitscheid im Hunsrück. Momentan campen sie in Brodenbach an der Mosel, was für sie noch eine Strecke von rund 30 Kilometern auf dem Drahtesel bedeutet. Dank Gläserpfand dürfen beide mit ihrem Andechser Hellen und Störtebeker Weizenbier über das Gelände flanieren. „Wir suchen noch ein gutes ausländisches Bier“, verrät das Paar einhellig.
Es gibt auch jede Menge alkoholfreie Biere
Wer aufgrund der notwendigen Verkehrstüchtigkeit angehalten ist, maßvoll zu kosten, muss keineswegs trocken bleiben. Immerhin gibt es genug Stände mit alkoholfreien Bieren. Hinzu kommt, dass sich vor Ort eine Vielzahl von Ständen dem leiblichen Wohl seiner Gäste widmet. Stellenweise überzieht der süße Duft von frischen Waffeln und gebrannten Mandeln das alkohollastige Areal.

An einer überdachten Biergarnitur haben es sich fünf Herren aus Bielefeld gemütlich gemacht. Auf ihrer zehntägigen Motorradtour haben sie sich spontan in die Koblenzer Bierbörse verliebt. Momentan probieren sie sich am Andechser Doppelbock. Und weil die Motorräder im Hotel geblieben sind, dürfen Frank, Ulf, Horst und zweimal Lothar das Angebot von mehr als 500 Biersorten noch bis in die Abendstunden in vollen Zügen genießen. Doch das richtige Maß ist geboten – schließlich wartet auf das Quintett noch der Pfingstmontag.