Einen Bogen machen Anwohner und Besucher in der Nähe des Koblenzer Görresplatzes schon seit gefühlten Ewigkeiten um rot-weiße Baken: Eine Absperrung auf dem Bürgersteig in der Poststraße schützt ein Loch im Boden, man sieht ein Rohr tief unter der Erde offen liegen. Was ist da los?, fragen sich viele. Unsere Zeitung gibt diese Frage weiter an die Stadt und dann an die Energieversorgung Mittelrhein AG (EVM), deren Baustelle dies nach Angaben der Stadt-Pressestelle ist.

Nur wenige Tage später ist das Loch verschlossen, noch stehen aber die Barrieren. Die Pflasterarbeiten müssen noch gemacht werden. „Wir hatten diese Baugrube ausgehoben, um Wasser aus einer Gasleitung zu bekommen“, berichtet EVM-Pressesprecher Marcelo Peerenboom. Im Jahr 2023 habe es dort einen Wasserrohrbruch gegeben, der auch die Gasleitung beschädigt hatte. Somit drang Wasser in die Gasleitung ein.

Explosionsgefahr in der Innenstadt: Gasleck legte Koblenz lahm
Koblenz. Gegen 15.45 Uhr am Freitagnachmittag konnten die Feuerwehr und die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) Entwarnung geben. „Die undichten Stellen sind geschlossen“, berichtete Franziska Zimmer, Sprecherin der Feuerwehr Koblenz – es ströme kein Gas mehr aus.
Dieser Unfall hatte im Juli 2023 die Koblenzer Innenstadt lahmgelegt. An einem Freitagnachmittag hatte ein Gasleck im Bereich der Casinostraße/Ecke Clemensstraße die Einsatzkräfte und die EVM-Mitarbeiter stundenlang in Atem gehalten. Betroffen von den Sperrungen waren damals neben der Clemensstraße bis zur Ecke Poststraße der Deinhardplatz, Teile des Forums Mittelrhein, das Rathaus, die Casino- und die Viktoriastraße.
Der Verkehr wurde teils umgeleitet, die Einsatzkräfte geboten den Fußgängern und Autofahrern, die entsprechenden Bereiche zu meiden und auch die Parkhäuser in der Nähe nicht anzufahren. Gebäude im Gefahrenbereich wurden vorsorglich evakuiert. Die Feuerwehr sprach von einer akuten Explosionsgefahr, einer durchaus gefährlichen Situation. Bis zum Beginn des Altstadtfestes am Abend konnten alle Straßen wieder freigegeben werden.
„Wir mussten daraufhin an mehreren Stellen in der östlichen Altstadt Löcher bohren, um das Wasser aus den Leitungen zu bekommen“, erklärt Peerenboom weiter. Das Loch in der Poststraße sei einer der tiefsten Punkte gewesen. „Nachdem nun das Wasser vollständig beseitigt werden konnte, haben wir die Grube wieder verschlossen.“

Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Anfrage unserer Zeitung und dem Abschluss der Arbeiten sei reiner Zufall. Bis vor wenigen Tagen habe man immer wieder Wasser aus der Leitung ablassen müssen. „Durch den Gasstrom wird immer wieder Wasser, welches im vermaschten Gasnetz an verschiedenen Stellen zum Stehen kommt, mitgerissen und hat sich in der Poststraße gesammelt/abgesetzt. Dort wurde es abgelassen.“ Diese physikalischen und technischen Effekte ließen sich leider nicht beschleunigen, sodass es zu dieser ungewöhnlich langen Dauer gekommen sei. Nun stehen offenbar noch Pflasterarbeiten an.