Freizeit Feierlustige und Anwohner: Interessen passen nicht immer gut zusammen
Koblenzer Altstadtfest: Lärmschutz ist ein großes Thema

Musik, Begegnungen, Feiern: Das Altstadtfest gibt es schon seit 1975. Anfangs ging es um die dringend notwendige Sanierung der Altstadt – die ist mittlerweile natürlich längst kein Thema mehr.

Sascha Ditscher (Archiv)

Damit andere feiern können, haben Dutzende von Mitgliedern der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft alle Hände voll zu tun: Am kommenden Wochenende, wenn das Altstadtfest auf vielen Plätzen läuft, schenken sie Getränke aus, sind Ansprechpartner, wenn etwas schief läuft oder nachgebessert werden muss, und messen gemeinsam mit dem Ordnungsamt die Lautstärke, um die Vorgaben einzuhalten.

Denn Lärmbelästigung ist in den vergangenen Jahren bei praktisch jedem Koblenzer Stadtfest Thema gewesen. Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern. Und immer wieder versucht die GKKG, die gemeinsam mit ein paar anderen in der Arbeitsgemeinschaft Altstadtfest zusammenarbeitet und das Traditionsfest federführend betreut, den Spagat zwischen den Interessen der Bewohner und der Feierlustigen hinzubekommen, erklärt Claudia Probst von der GKKG.

Die Regeln dabei sind klar: Die Veranstalter haben eine Sondergenehmigung bekommen und dürfen deshalb die Musik bis um 24 Uhr (sonst 22 Uhr) spielen lassen. Allerdings unter besonderen Auflagen. So darf die Lautstärke im Durchschnitt 70 Dezibel nicht überschreiten, berichtet Claudia Probst. Einzelne Geräusche dürfen bis 90 Dezibel gehen. Und das wird im Lauf des Abends immer wieder kontrolliert, und zwar gemeinsam von Veranstaltern und Ordnungsamt. Das schreitet im Übrigen auch ein, wenn es Beschwerden gibt. So musste auf dem Görresplatz einmal um 23 Uhr die Musik abgedreht werden, weil sich jemand mehrfach beschwert hatte. Und auf dem Münzplatz gibt es jetzt im dritten Jahr keine Bühne mehr, wenn auch ein großes Fahrgeschäft. Das darf aber nur bis um 22 Uhr fahren. Und um 2 Uhr muss dann überall absolut Schluss sein: Bis dahin können die Getränkestände offen sein.

Auf einen guten Umsatz hoffen natürlich die Veranstalter, denn das Fest birgt immer auch finanzielle Risiken. Die Bands müssen bezahlt, die Bühnenaufbauten gestemmt werden. Bisher gab es noch nie ein Minusgeschäft, aber einmal auch nur ein Plus von 1000 Euro „für drei Tage harte Arbeit und die ganzen Vorbereitungen“. Dabei braucht die GKKG das Geld, zum Teil, um Karnevalsveranstaltungen zu finanzieren. Und auch viele Wirte in der Altstadt profitieren von dem Fest, da auch für sie der Ausschank bis 2 Uhr erlaubt ist. Bei dem guten Wetter, das gemeldet ist, wird es sicher viele durstige Gäste geben – und hoffentlich wenig Stress.

Von unserer Redakteurin
Doris Schneider

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