Verkehr Geringere Geschwindigkeit in Baustelle mindert Lärm - Stadt kündigt Prüfung an
Koblenz: Wird in der Trierer Straße das Tempo reduziert?

Während der Bauarbeiten gilt in der Trierer Straße Tempo 30. Anwohner empfanden die Temporeduzierung vor allem wegen der Lärmminderung als Segen. 

Peter Karges

Koblenz. Die Trierer Straße in Metternich ist eine der Koblenzer Hauptverkehrsachsen. So passieren laut Stadtverwaltung ihren vorderen Bereich bis zur Abzweigung zum Bubenheimer Weg werktags rund 19.000 Fahrzeuge. Auf der Trierer Straße, die vielfach zwei Spuren für eine Richtung vorhält, ist normalerweise eine Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde erlaubt. Dieses Tempo wird jedoch keineswegs von jedem Autofahrer eingehalten. Während der Kanalarbeiten galten dort jedoch andere Bedingungen. Und dies änderte für die Anlieger einiges.

Anwohner Jürgen Heusinger bemerkt: „Viele Autofahrer fahren meiner Einschätzung nach durch die Trierer Straße mindestens mit Tempo 60 oder 70, wenn nicht gerade eine Baustelle ist.“ Eine solche hat es allerdings wegen der Kanalarbeiten in den vergangenen Monaten gegeben (die RZ berichtete). Und dies hatte Konsequenzen, denn einerseits durften die Autos die Trierer Straße nur noch mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde passieren und andererseits stand nur noch eine Spur für jede Fahrtrichtung zur Verfügung. Und für die Anwohner brachte die Geschwindigkeitsreduzierung auch noch weitere Effekte. „Die Lärmsituation hat sich spürbar reduziert, und als Fußgänger konnte man die Straße überqueren, ohne dass man einen langen Umweg durch eine Unterführung machen musste“, sagt Heusinger. Tempo 30 statt 50 und eine statt zwei Fahrspuren: Auf den fließenden Verkehr scheint sich dieser Feldversuch, der den Bauarbeiten geschuldet war, nicht negativ ausgewirkt zu haben. „Der Stadt sind keine größeren Staus bekannt“, heißt es aus dem Rathaus auf Anfrage unserer Zeitung.

Weniger Lärm, keine Staus trotz jeweils nur einer Fahrspur – für Jürgen Heusinger sind dies Gründe, eine Reduzierung des Tempos und der Fahrspuren auch nach dem Abschluss der Baumaßnahmen beizubehalten. „Den Raum, den man gewinnt, wenn die Fahrspuren wegfallen, könnte man beispielsweise nutzen, um einen komfortablen Radweg von der Europabrücke bis zur Winninger Straße zu schaffen“, schlägt Heusinger vor.

Der Radweg ist nicht zuletzt aufgrund seiner geringen Breite nicht unbedingt komfortabel, vor allem nicht, wenn der Bürgersteig durch Mülltonnen blockiert ist und Fußgänger deshalb auf den Radweg ausweichen. Zudem gibt Heusinger zu bedenken, dass die Trierer Straße wegen der Nordtangente sowieso an Gewicht verlieren werde. Diese Auffassung teilt man auch bei der Stadt. Heiko Breitbarth von der Stadt-Pressestelle erläutert: „Durch die Nordentlastung wird die Verkehrsbedeutung der Trierer Straße grundsätzlich reduziert. Wie hoch die Entlastung jedoch sein wird, kann man allerdings erst ein Jahr nach Inbetriebnahme genau sagen.“

Dennoch könnte es für die Trierer Straße auch abgesehen von der Fertigstellung der Nordentlastung Veränderungen geben. Denn sie steht im Lärmaktionsplan der Stadt mit einem Prüfungsauftrag auf Tempo 30. Wann dort geprüft wird, steht noch nicht fest. „Es sind zuvor umfangreiche Gutachten zur Lärmbelastung erforderlich“, erläutert Breitbarth.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

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