Die Firma Doppelmayr, die die Seilbahn gebaut hat und über eine Tochterfirma betreibt, hat jedenfalls bereits angekündigt: Wenn die Buga 2031 in die Region zurückkehrt, dann wird auch die Seilbahn länger betrieben – vorausgesetzt, es gibt die nötige Genehmigung dafür. Und diese will die Stadt so bald wie möglich beantragen.
Sobald definitiv entschieden ist, dass sich das Mittelrheintal um die Buga bewerben wird, wollen Stadt und Land gemeinsam mit einem Verlängerungsantrag an die Unesco herantreten, kündigt Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig jetzt an. Mindestens bis 2031 soll die Seilbahn dann fahren dürfen, so das Ziel. Und: „Das sollte noch in meiner Amtszeit geschehen“, sagt der OB – und die endet am 30. April 2018.
Die auch für das Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal zuständige Unesco hatte sich schon 2013 damit befasst, wie lange die Seilbahn im Tal gondeln darf. Eigentlich sollte diese 2014 abgebaut werden, aber es kam anders. Die Unesco erfüllte die damalige Maximalforderung: einen Weiterbetrieb bis zum Ende der technischen Laufzeit 2026.
Nur: Dieses Ende der Betriebsdauer, das beim Bau der Seilbahn angegeben worden war, ist relativ willkürlich, die Lebensdauer ist eigentlich deutlich länger. Und auch wenn das Seilbahn-Ende 2026 bei dem Entschluss vor vier Jahren noch weit weg schien, so merken mittlerweile viele, dass auch diese Marke gar nicht so langsam näherrückt.
Aktuell hat die Stadt erst einmal die Grundlagen dafür gelegt, dass ihre Vorstellungen in die Machbarkeitsstudie einfließen, die derzeit erarbeitet wird und mit der eine Buga 2031 vorbereitet werden soll. In seiner Sitzung am Donnerstag hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, welche Flächen für die Erstellung der Studie gemeldet werden – unterm Strich also die Orte, an denen sich nach Vorstellung der Stadt die nächste Buga in Koblenz abspielen soll.
Im Fokus stehen dabei die alten Festungsanlagen – und auch hier spielt die Seilbahn eine Rolle. „Doppelmayr hat uns gesagt, dass er bereit ist, auf eigenes Risiko die Seilbahn mindestens bis 2031 fortzuführen, wenn das Projekt Buga 31 kommt und die Festung dabei eine Rolle spielt“, sagt Hofmann-Göttig. Denn: Die Seilbahn verbindet schließlich die Innenstadt mit der Festung Ehrenbreitstein – und eine erneute Einbindung von dieser in eine neue Gartenschau wäre natürlich auch der Seilbahn zuträglich.
Aber auch darüber hinaus gilt: Die preußische Festung – eine der größten in Europa – ist ein Alleinstellungsmerkmal für Koblenz, und sie soll eine wesentliche Rolle spielen im städtischen Beitrag zu einer Buga 2031. Konkret geht es um vier Flächen, die Hauptstätten der Großfestung Koblenz:
- Fort Asterstein,
- Fort Konstantin,
- Feste Franz,
- Festung Ehrenbreitstein.
Diese Orte könnten zum Beispiel als „Stadtbalkon“, als kulturelle Freilichtbühnen sowie als Ausstellungs- und Tagungsstätten genutzt werden, schreibt die Stadt in einer Präsentation von April. Die Festungsflächen sollen demnach Orte sein, „an denen Kultur entsteht“ – mit Konzerten, Ausstellungen, Märkten und so weiter.
Die Vorschläge werden nun zunächst von den Machern der Machbarkeitsstudie gesammelt und bewertet, umgesetzt werden sie aber nicht automatisch. Voraussichtlich in den Jahren 2023 bis 2027 gibt es Gestaltungswettbewerbe, in denen die Flächen konkret ausgewählt werden. Die Stadt Koblenz etwa hat auch andere Flächen gemeldet: in Pfaffendorf, Horchheim, Stolzenfels, der Innenstadt und Altstadt, in Lützel und Neuendorf. Die Festungsanlagen haben allerdings aus Sicht der Stadt Priorität.