In der Nähe des BWZK könnten viele Wohnungen und Häuser gebaut werden
Koblenz plant neues Baugebiet: Am Metternicher Kreisel sollen Häuser und Wohnungen entstehen
Direkt an den Kreisel am Bundeswehrzentralkrankenhaus grenzt ein großes Gelände, auf dem ein Baugebiet entstehen soll. Die Fläche entlang der Rübenacher Straße (im Bild hinten) ist in weiten Teilen ungenutzt.
Sascha Ditscher

Koblenz braucht mehr Wohnraum, und zwar viel mehr. In der Stadt werden deutlich zu wenige neue Wohnungen gebaut, um den Bedarf zu decken – und gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass an einem der Ortseingänge von Metternich ein großes Baugebiet entstehen soll, in dem Wohnungen für zahlreiche Menschen entstehen.

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Konkret geht es um das Areal, das von der Rübenacher Straße, der Pfaffengasse, dem kleinen Friedhof am Trifter Weg und dem Sportplatz begrenzt ist und direkt an den Kreisel am Bundeswehrzentralkrankenhaus stößt.

Noch hat hier unter anderem eine Baumschule ihren Sitz. Seit einigen Jahren gibt es schon Überlegungen, das Gelände zu erschließen – doch jetzt ist klar: Die bisherigen Planungen eines Investors sind vom Tisch, und die Stadt will selbst steuern, was hier entsteht.

Der Stadtrat soll beschließen, dass für die Fläche ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Ziel ist, dass Wohnbauflächen in unterschiedlicher Ausprägung geschaffen werden. Es soll Flächen für den Geschosswohnungsbau sowie Bereiche für den Ein- bis Zweifamilienhausbau geben, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt. Entlang der Rübenacher Straße soll Wohnen mit Gewerbebetrieben und Dienstleistungen kombiniert werden, die nicht wesentlich stören.

Bislang gibt es neben den Flächen der Baumschule weitläufige ungenutzte Flächen, vor allem Streuobstwiesen. Diese dienen aus landespflegerischer Sicht als Vernetzungsraum – und diese Funktion muss laut Stadt bei der weiteren Entwicklung der Fläche erhalten bleiben. Um die Auswirkungen auf das Klima zu begrenzen, soll das Gebiet „durchgrünt“ werden. Auch die Begrünung der Dächer könne vorgeschrieben und die Versiegelung auf das absolut notwendige Maß beschränkt werden.

Wann es losgeht mit dem Projekt, ist noch offen. „Da wir uns hier erst ganz am Anfang des Verfahrens befinden, sind noch keine Aussagen zu einer Zeitschiene möglich“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Die Grünen haben zudem kürzlich beantragt, die Streuobstwiese zu erhalten, deshalb wurde Beratungsbedarf angemeldet.

Der Investor, mit dem man sich letztlich nicht einigen konnte, hatte im Vergleich zur bisherigen Planung der Stadt mehr und höhere Gebäude vorgesehen. Dessen Pläne hatten für einigen Widerstand gesorgt: Diese sahen 300 Wohneinheiten auf dem Gelände vor, unter anderem in einem sechsstöckigen Gebäude, berichtet CDU-Ratsmitglied Julia Kübler, die das Projekt schon länger verfolgt. Diese Bebauung hätte das Entree des Stadtteils „zugeklotzt“, so die CDU Metternich. „Wir sind froh, dass diese Pläne nun vom Tisch sind.“

Kübler betont, dass bei der neuen Planung einige Aspekte beachtet werden müssen, die vorher nicht berücksichtigt wurden. Es brauche unter anderem einen Kita-Neubau in dem Bereich, eine bessere Querung der Rübenacher Straße und eine Fortführung des Radweges bis zur Trierer Straße

Der Bedarf ist in jedem Fall da, zeigen auch Daten des Statistischen Landesamts. In Koblenz hat die Zahl der Wohnungen von 2011 bis 2018 zwar zugelegt – aber: Mit einem Plus von 2,3 Prozent ist die Stadt eines der Schlusslichter in ganz Rheinland-Pfalz. Hier liegt der Schnitt bei 4,3 Prozent. Andere große Städte kamen auf ein deutlich stärkeres Wachstum, etwa 6,6 (Mainz) oder 6,4 Prozent (Trier).

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

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