Das Fachhandwerk will vor allem der aggressiven Werbung von Ketten entgegentreten, die sich auf Autoglasreparaturen konzentrieren. Die Botschaft: Kunden sind in der regionalen Innungswerkstatt besser dran, weil sie ausschließlich Qualitätsscheiben und kein Billigglas einbauen. Breiten Widerstand gibt es in der Innung auch gegen die Pläne des ADAC, der ein eigenes Werkstattnetz aufbauen will. Vorsorglich beschlossen die Anwesenden, im Falle der Realisierung dieser Pläne keinen ADAC-Vertreter mehr in der Schiedsstelle einsetzen zu wollen. Die neutrale Kommission für den Verbraucherschutz soll unparteiisch sein, so die Argumentation. Dies aber sei nicht mehr gewährleistet, wenn der ADAC wie geplant ein Partnernetz mit Kfz-Werkstätten aufbaut und die abgeschleppten Fahrzeuge in Zukunft in eigene Werkstätten bringen lässt. 221 Mitgliedsbetriebe hat die Kfz-Innung Mittelrhein mittlerweile, berichtete Obermeister Mark Scherhag, drei mehr als 2013. In vielen Betrieben läuft es rund, wurden doch im abgelaufenen Berichtsjahr 2,8 Prozent mehr Neuwagen verkauft.
Dass es in der Branche aktuell noch keine Nachwuchsprobleme gibt, zeigt auch die Tatsache, dass 114 Gesellenbriefe überreicht wurden. Doch bleibt ein Problem: Viele Schulabgänger streben ein Studium an und unterschätzen, welche vielfältigen Möglichkeiten das Handwerk bietet. Eine Idee, die Ausbildung im Kfz-Handwerk attraktiver zu machen, ist der Lehrlingsaustausch unter den Betrieben. Um über weitere Maßnahmen zu beraten, gründete die Innung einen eigenen Berufsbildungsausschuss. Zudem regte Geschäftsführer Jens Bleutge vom Landesverband Kraftfahrzeuggewerbe Rheinland-Pfalz an, in den Betrieben vermehrt Praktikumsstellen anzubieten.