Koblenz/Frankfurt. Als Werner Appel zehn Jahre alt war, musste der Junge aus der Altstadt die Schule verlassen. Sein „Verbrechen“: Er war Jude. Damit so etwas in Koblenz, in Deutschland nie mehr passiert, damit nie mehr Menschen wegen ihrer Religion, Rasse, ihrem Geschlecht oder aus anderen aberwitzigen Gründen verfolgt und getötet werden, hat Appel bis zuletzt Vorträge gehalten und sich als Zeitzeuge zur Verfügung gestellt. Nun ist der 90-Jährige gestorben.
Aktualisiert am 12. September 2018 17:36 Uhr
Er war der letzte Koblenzer Zeitzeuge, sagt Joachim Hennig vom Förderverein Mahnmal. Als Einziger konnte er noch berichten, wie schrecklich es war, als jüdisches Kind Repressalien ausgesetzt zu sein, mitzuerleben, wie der Vater grausam verhört wurde und an den Folgen starb, zu sehen, wie schwer es seine Mutter hatte, die drei Kinder allein durchzubringen und aus dem normalen Leben komplett herausgerissen zu werden.