Die Stadt Koblenz hat mehrere Säle im Hauptgebäudeteil sowie den Garten von der Bima gemietet und vermarktet diese zum Beispiel für Empfänge und Tagungen. Zuständig dafür ist der Chef von Koblenz-Kongress, Franz Hofmann. Im Gespräch mit der CDU berichtete er kürzlich über Missstände im Schloss und Arbeiten, die hier anstehen, teilte die Fraktion mit. Hofmann zufolge kommt es im Bereich des Vorplatzes und des rheinseitig geöffneten Gartens immer wieder zu Vandalismus. Regelmäßige Verschmutzungen und Beschädigungen, beispielsweise durch Graffiti-Schmierereien, sind ein großes Ärgernis. Aber: Sowohl Hofmann als auch die Bima betonen auf Anfrage der RZ, dass sich die Situation gebessert hat, seit die Stadt seit dem Sommer die Zaunanlage auf dem Vorplatz verschließt. „Seitdem konnte auch in diesem Bereich ein signifikanter Rückgang der Vandalismusschäden und Verschmutzungen, insbesondere durch Graffitis, verzeichnet werden“, heißt es aus der Pressestelle der Bima. Hofmann ergänzt aber auch: „Es kommt jedoch leider auch während des Tages zu Verschmutzungen“ – wenn auch in einem viel geringeren Ausmaß als früher.
Das Fehlen von öffentlichen Toiletten im Außenbereich hat zudem „unschöne Verunreinigungen“ zur Folge. „Es gibt bestimmte Ecken und Bereiche, die betroffen sind, denn im Umkreis des Schlosses und auch, wenn Gäste von der Schlossstraße kommen und auf das Schloss hinzielen, gibt es keine Möglichkeiten“, sagt Hofmann. Der angezeigte, etwa 15 Minuten lange Fußweg zur nächsten öffentlichen Toilette an der Talstation der Seilbahn ist für viele offensichtlich zu weit. Mit der Beseitigung der „Überbleibsel“ muss sich dann der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen herumschlagen.
Auch die Instandhaltung von Schloss und Gartenareal ist aufwendig. Die Stadt ist für die Innenbereiche der gemieteten Räume und Säle sowie die Pflege des Vorplatzes zuständig, für die Außenbereiche die Bima.
Hier treten zum Beispiel Feuchtigkeit und damit verbundene Farbabblätterungen an Sockeln und Säulen auf – ein häufiges Problem bei historischen Gebäuden, so die Bima. „Hierbei handelt es sich um aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich, diese stellt grundsätzlich keine Gefahr für die Gebäudesubstanz dar.“ Ferner stehen Dichtungsarbeiten an Innen- und Außentüren sowie Bodensanierungen im Gartensaal und in dessen Foyer an. Letztere sind nötig, weil die Belastung der Steinböden vor allem durch Partys stark ist, erklärt Franz Hofmann. Die Bima und die Stadt wollen sich hier abstimmen.
Die repräsentativen Räume des Mittelbaus können – vermarktet durch Koblenz-Kongress – öffentlich genutzt werden. Offensichtlich werden diese ziemlich erfolgreich für Feierlichkeiten und Empfänge, Seminare und Tagungen vermietet. Die Nutzungszahlen steigen jedenfalls: Fanden 2016 noch 97 Veranstaltungen mit 27.045 Besuchern statt, wurden die Räume in diesem Jahr bereits 112-mal gebucht, es wurden rund 31.000 Besucher verzeichnet.
Ab Januar 2019 gilt eine neue Mietpreisordnung, die auch Vereinstarife für das Schloss vorsieht. „Dadurch möchten wir den Koblenzer Vereinen entgegenkommen, vermehrt Veranstaltungen in einem wunderschönen Rahmen abzuhalten und das Schloss weiter zu beleben“, sagt Hofmann. Die Vereinsmitglieder könnten dann ihre Eindrücke zur Arbeit mitnehmen und so die lokalen Unternehmen motivieren, Tagungen und Seminare im Schloss zu veranstalten, hofft Hofmann.