Koblenz
Koblenz: Brücke in der Neustadt muss gestützt werden

Die Brücke über die Mainzer Straße beziehungsweise über die Neustadt stammt aus dem Jahr 1961. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie von Anfang an zu schlank geplant war und jetzt leichte Risse aufweist. Damit nichts passiert, wird sie gestützt.

Doris Schneider

Koblenz. Die Brücken-Fachleute bei der Stadt müssen niemals um ihre Arbeitsplätze fürchten. Während die Baustelle an der Europabrücke gut läuft, gibt es schon die nächste, eher ungeplante Aufgabe: Die Brücke, die in Verlängerung der Pfaffendorfer Brücke über die Mainzer Straße beziehungsweise Neustadt führt, muss gestützt werden.

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Die Brücke über die Mainzer Straße beziehungsweise über die Neustadt stammt aus dem Jahr 1961. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie von Anfang an zu schlank geplant war und jetzt leichte Risse aufweist. Damit nichts passiert, wird sie gestützt.

Doris Schneider

Von unserer Redakteurin Doris Schneider

Sie ist bei regulären Prüfungen unangenehm aufgefallen, weil sie Risse aufwies.

Dann haben die Fachleute sie genauer in Augenschein und in die Berechnungen genommen, die man anstellt, um zu überprüfen, ob ein Bauwerk auch richtig geplant war. Und siehe da: Das war dieses Brückenstück vermutlich nie. „Kein Grund zur Panik!“, versichert Peter Schwarz, Leiter der Abteilung Straßen- und Brückenbau bei der Stadt. Aber jetzt müssen Sicherungsarbeiten dafür sorgen, dass diese Brücke bis zum geplanten Neubau der Pfaffendorfer Brücke durchhält und dann in einem Zug mit erneuert wird. Würde dies nacheinander geschehen, würde der Verkehr länger und stärker belastet, das soll verhindert werden.

Die Bauarbeiten sind schon sichtbar, erklärt Peter Schwarz an Ort und Stelle: Die Fußgängerwege unter der Brücke werden gesperrt, Umleitungen ausgeschildert. Denn zwischen Fußgängerweg und der Straße, wo sowieso die Brückenpfeiler stehen, werden Hilfsunterstützungen errichtet, die die Fahrbahn zusätzlich sichern. Während das gemacht wird, wird es immer wieder zu Verkehrsbehinderungen kommen, da jeweils abwechselnd ein Fahrstreifen je Richtung gesperrt werden muss, so die Stadt. Wenn Längsträger montiert werden, muss die Mainzer Straße außerdem kurzzeitig voll gesperrt werden – das soll aber nachts geschehen.

Sicherungen gibt es im Übrigen nicht nur an den Stützen, sondern auch an der Unterseite der Fahrbahn. Hier sind Risse verklebt worden, außerdem werden sogenannte Kohlenfaserlamellen in die Betonschicht eingesteckt, die sehr leicht sind, aber eine enorme Zugkraft entwickeln und so die Brücke stärken, erklärt Schwarz.

Und auch an einer dritten Stelle wird gesichert: nämlich oben auf der Brücke selbst. Hier haben die Untersuchungen und Berechnungen gezeigt, dass vor allem die Kragarme, auf denen die Geh- und Radwege liegen, starken Belastungen nicht standhalten würden. Für Radler und Fußgänger besteht keine Gefahr, aber wenn beispielsweise ein 40-Tonner nach rechts von der Fahrbahn abkäme, dann wissen die Fachleute nicht genau, was passieren würde. Möglicherweise würde der Kragarm abbrechen und das Fahrzeug abstürzen.

Auf der Unterseite der Brücke sind Risse verklebt worden.

Doris Schneider

Soweit darf und soll es nicht kommen. Deshalb werden jetzt auf beiden Seite der Brücke Gleitwände aufgestellt, die verhindern, dass die Fahrzeuge auf den gefährdeten Bereich auffahren können. Dadurch werden zwar die Fahrspuren auf diesem Teil der Straße etwas schmaler, aber es sind weiterhin zwei Spuren in jede Richtung möglich, erklärt Peter Schwarz. Während die Arbeiten an der eigentlichen Brücke bis zum März erledigt sein sollen, wenn das Wetter mitspielt, bleiben die Gleitwände stehen, solange die Brücke steht.

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