Koblenz
Koblenz: Amazon-Mitarbeiter verlegen Warnstreik vor das Gericht

Vor dem Arbeitsgericht in Koblenz demonstrierten Beschäftigte von Amazon. Beim Arbeitsgericht wurde darüber verhandelt, ob Kundgebungen auf dem Parkplatz vor dem Amazon-Gebäude zulässig sind oder nicht.

Peter Karges

Koblenz. Rund 150 Mitarbeiter haben nach Angaben der Gewerkschaft Verdi in der Koblenzer Niederlassung von Amazon die Arbeit niedergelegt und sich an einem Warnstreik beteiligt. Eine Abordnung zog vor das Koblenzer Arbeitsgericht, wo über das Recht, Gewerkschaftskundgebungen auf dem Parkplatz vor dem Amazon-Gebäude abzuhalten, verhandelt wurde.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

„Amazon erlaubt solche Kundgebungen auf diesem Parkplatz nicht, und weil darüber heute im Koblenzer Arbeitsgericht verhandelt wurde, haben wir unsere Kundgebung hierherverlegt“, betonte Birgit Reich, Verdi-Mitglied und Mitglied des Betriebsrats bei Amazon, gegenüber unserer Zeitung zu dem eher ungewöhnlichen, da etwas abgelegenen Ort für eine Manifestation.

Bei dem Warnstreik, der auch am heutigen Donnerstag noch andauern soll, geht es allerdings keineswegs nur um den Parkplatz als Versammlungsort. „Der Streik bezieht sich vielmehr darauf, dass die Beschäftigten bei Amazon noch keinen Tarifvertrag haben und die Geschäftsführung von Amazon sich weigert, in Verhandlungen über einen solchen Tarifvertrag einzutreten“, sagt Marko Bärschneider, Gewerkschaftssekretär von Verdi in Koblenz.

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten von Amazon die Eingliederung in den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel Rheinland-Pfalz. Amazon sei ein Versandhändler, und deshalb passe auch die Orientierung an die Berufssparte der Logistiker nicht, wie sie teilweise ins Gespräch gebracht werde, betont Marko Bärschneider. „Eine Übernahme des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel würde jedem Mitarbeiter rund 160 Euro mehr pro Monat bringen“, betont Marko Bärschneider.

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