Umplanung wegen Einfuhrverbot
Kleine Brücke in Koblenz soll nun bald gebaut werden
Die alte Fuß- und Radwegbrücke in der Beckenkampstraße in Horchheim wurde bereits im Oktober 2022 abgerissen.
Stadt Koblenz/Andreas Egenolf/Archiv. Stadt Koblenz/Andreas Egenolf

Es geht nur um 20 Meter, aber die können trennend sein – wenn eine Brücke fehlt. Seit Jahren müssen Anwohner in der Koblenzer Beckenkampstraße deshalb Umwege machen.

Schon ewig tut sich nichts an der Beckenkampstraße: Anwohner warten auf den Neubau der Fuß- und Radwegbrücke. Doch es wird noch ein wenig dauern, so die Stadt in einer Pressemitteilung.

Die alte Brücke ist wie geplant im Oktober 2022 abgerissen worden. Für ihren Neubau war der Zeitraum der Baumaßnahme am Horchheimer Bahntunnel gewählt worden. Denn damit hätte man die langfristige Beantragung von Sperrpausen im Bahnbetrieb der DB Bahn AG umgehen können, teilt die Stadtverwaltung Koblenz mit.

Geplant war ein Pilotprojekt

Ursprünglich sollte die gut 20 Meter lange Brücke aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Aluminium errichtet werden – als Pilotprojekt. Die Verbindung von Kunststoff und Aluminium sei ausgewählt worden, weil sie einfach in der Montage sei und nur sehr geringe Wartungskosten verursache, hieß es seinerzeit vonseiten des städtischen Tiefbauamts. Doch die Konstruktion aus Glasfaser und Aluminium stellte sich als sehr schwingungsanfällig heraus. „Dies war ein Faktor, der uns zur Umplanung bewogen hat“, so Mandy Steffens von der Pressestelle der Stadt.

Zudem musste die Stadt nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine erneute Ausführungsplanung erstellen, da die von der EU erlassenen Einfuhrverbote für russische Produkte das Projekt Beckenkampstraße betrafen.

Zwischenzeitlich konnte die neue Planung abgeschlossen werden. Für die Erstellung der Widerlager zu dem neuen Brückenüberbau musste die Gründung vollständig überarbeitet und neu entwickelt werden, einschließlich der Anfertigung erweiterter Bodengutachten.

Abstimmungen mit der Bahn sind nötig

Durch die Verschiebung der Baumaßnahme müsse nun ein Zeitfenster im Bahnbetrieb gefunden werden, in dem die erforderlichen Gründungsmaßnahmen umgesetzt werden können, denn wegen der Überplanung konnte das mit der Bahn abgestimmte Zeitfenster zum Neubau der Brücke nicht eingehalten werden. Derzeit finden Abstimmungen mit der DB Infrago AG zu einem möglichen Starttermin statt. Seitens der Stadt Koblenz ist beabsichtigt, die Brücke in diesem Jahr zu errichten.

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