Die Linie 155 könnte im Dorf wenden, wird sie aber nicht - Stadt will sich für Weiterführung der Strecke über Caan und Nauort einsetzen
Keine Lösung für den Stromberg-Bus: Linie 155 könnte im Dorf wenden, wird sie aber nicht
Die Linie 155 wird künftig nicht in Stromberg wenden, um mehr vom Dorf an die Strecke anzubinden. Grund: Eine Wendung wäre nur in Höhe Kita möglich und würde rund zehn Meter vom Kita-Areal beanspruchen.
dpa

Bendorf. Der Bus der Linie 155 nach Stromberg kann zwar im Dorf drehen, wird er aber nicht. Das ist das Ergebnis einer Prüfung durch Experten, die die Stadtverwaltung Bendorf in Auftrag gegeben hatte, nachdem die neue Busanbindung für das Dorf vor allem bei der CDU auf Kritik gestoßen war und für Zank zwischen Rathaus und Fraktion gesorgt hatte.

Die Linie 155 gehört zu den neuen Angeboten im gesamten Landkreis Mayen-Koblenz. Anders als andernorts ist rund um Bendorf der Start der neuen Linien gut angelaufen. Das Ziel: Auch kleine Orte sollen an die nahen Zentren mindestens alle zwei Stunden angeschlossen werden. Stromberg hat es in der Hinsicht noch richtig gut erwischt: Jede Stunde geht es künftig vom Dorf aus nach Neuwied-Engers oder nach Bendorf in die Innenstadt.

Keine zusätzlichen Haltepunkte in Stromberg

Aber: Der Bus durchquert das Dorf nicht, hält nur am Ortseingangskreisel. Für viele Stromberger ergebe sich damit keine Verbesserung im Öffentlichen Personennahverkehr, argumentiert der CDU-Arbeitskreis Stromberg.

Zusätzliche Haltepunkte in Stromberg wird es allerdings nach aktuellem Stand wohl nicht geben. Immerhin müsste die Stadtverwaltung dafür so weit gehen und Grundstückseigner enteignen. Das will sie nicht. Eine Vorsprache beim Landesbetrieb für Mobilität (LBM), bei der ein Buswendeplatz im Norden des Dorfs auf dem Tisch gelegen hat, blieb erfolglos. Der LBM wolle von dem Bau eines solchen Wendeplatzes absehen.

In den Augen der CDU, die sich im Busstreit auch Unterstützung aus Mainz in Person des Landtagsabgeordneten Peter Moskopp geholt hatte, wäre eine Weiterführung der Busstrecke durch Caan und Naunort die beste Möglichkeit, um das ganze Dorf an die neue Buslinie anzubinden. Aber auch das ist nicht so einfach.

Einerseits würde das für den Bus bedeuten, dass er sechs Minuten länger unterwegs wäre und somit Anschlüsse in Bendorf verpassen würde, andererseits sei eine solche Weiterführung aus konzessionsrechtlichen Gründen nicht möglich. Gegenüber der RZ erklärte Ulrich Barwinski, Sprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel, dass die RMV (Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft) eine konkurrierende Linie betreibt.

Stadtverwaltung drängt auf Weiterführung über Caan und Naunort

Trotzdem will die Stadtverwaltung weiter auf die Weiterführung über Caan und Naunort drängen, heißt es in einer Beschlussvorlage, die die Stadträte in Bendorf am Dienstag billigten. Würde der Bus in Stromberg wenden, gäbe es nur einen Ort, an dem er das tun könnte, hatte die Prüfung durch Ingenieure ergeben. Der wäre in Höhe von Kita und Feuerwehr. Heißt: Die Ein- und Ausfahrt der Wehr könnte beeinträchtigt sein, außerdem würden rund zehn Meter des Kita-Areals für den Bus benötigt. Und: Eine Wendung dort würde immer noch nur die Hälfte des Ortes besser an die Linie 155 anbinden.

Der LBM habe kürzlich nicht mehr kategorisch ausgeschlossen, in Stromberg doch tätig zu werden, berichtete Bürgermeister Christoph Mohr am Dienstagabend. Zunächst aber wolle die Stadtverwaltung dem Beschlussvorschlag gemäß versuchen, doch eine Weiterführung der Buslinie zu erwirken, so Mohr.

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