Brand in Kottenheim
Keine Gefahr mehr durch Löschwasser in der Nette
In die Nette ist nach einem Industriebrand in Kottenheim kontaminiertes Löschwasser gelangt.
Kreis Mayen-Koblenz

Die Ermittlungen der Kripo zum Industriebrand in Kottenheim an Pfingstsamstag dauern weiter an. Jetzt gibt der Kreis Entwarnung: Vom kontaminierten Löschwasser in der Nette gehe keine Gefahr mehr aus. 

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Nach dem Großbrand im Industriegebiet Kottenheim gibt die Untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz Entwarnung: Demnach besteht keine Gefahr mehr für Fischereipächter, Wasserrechtsinhaber und Hundebesitzer durch das kontaminierte Löschwasser in der Nette. Eine „ereignisbedingte Verunreinigung oder Gefährdung des Gewässers“ könne sicher ausgeschlossen werden.

Der Sachschaden, der durch den Brand im Kottenheimer Industriegebiet an Pfingstsamstag verursacht wurde, beträgt rund 2,5 Millionen Euro. Das teilt ein Beamter der Mayener Polizei auf Anfrage unserer Zeitung mit. Demnach ermittelt die Kripo mit einem Sachverständigen weiter die Brandursache. Eine vorsätzliche Brandstiftung schließt die Polizei aus.

Das Gebäude hatte am Pfingstsamstag gegen 5.30 Uhr gebrannt. 150 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem Kreis Mayen-Koblenz, dem Technischen Hilfswerk (THW), der Mayener Polizei sowie der Unteren Wasserbehörde des Kreises MYK waren unter Einsatzleitung der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Vordereifel im Einsatz. Gegen 7.30 Uhr an Pfingstsamstag war der Brand der Lagerhalle für Industriebedarf mit angrenzendem Bürogebäude unter Kontrolle. Im Anschluss fanden aufwendige Nachlöscharbeiten statt.

Am Donnerstag, 12. Juni, sei der betroffene Gewässerabschnitt im Auftrag der Unteren Wasserbehörde durch Elektrobefischung untersucht worden, um eventuelle Schäden für Fische erfassen zu können. Unter der Leitung der Oberen Fischereibehörde und im Beisein der Arge Nette ergab sich demnach ein klares Bild: Nur bei den juvenilen Salmoniden (etwa Bachforelle, Lachs, Äsche) wurde ein leichter Rückgang festgestellt. Ausgewachsene Fischarten waren nicht betroffen. Ein dauerhafter ökologischer Schaden sei jedoch ausgeschlossen, da die ausgefallene Jugendgeneration zeitnah durch kontrollierte Wiederansiedlung ersetzt wird.

An den drei eingerichteten Ölsperren in der Nette sammelt sich nach wie vor ein aufschwimmendes Substrat. Dieses ähnelt optisch zwar einem „Ölteppich“, erste Ergebnisse einer Beprobung hätten jedoch ergeben, dass es sich um organische Ablagerungen handelt. Aus Gründen der Vorsicht und bis zur finalen Analyse dieses Materials durch ein akkreditiertes Fachlabor würden die Ölsperren nicht entfernt. Der Gefahrstoffzug des Landkreises Mayen-Koblenz schöpfe das Material mehrmals täglich fachgerecht ab. Die umweltgerechte Entsorgung sei jederzeit sichergestellt.

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