Die Wahlen in der Verbandsgemeinde Weißenthurm zeugen von gesundem Wettbewerb um Bürgermeisterämter
Kein Hauen und nur zweimal Stechen: Gesunder Wettbewerb bei Bürgermeisterwahlen in der VG Weißenthurm
Gerd Harner (FWG) mit seiner Lebensgefährtin Simone Sparmann in der Rheinlandhalle: Die Freude über seinen Sieg bei der Stadtbürgermeisterwahl von Mülheim-Kärlich stand Harner förmlich ins Gesicht geschrieben. Foto: Eva Hornauer
Eva Hornauer

Ob in Mülheim-Kärlich, Sankt Sebastian, Kettig oder Weißenthurm: Die Stadt- und Ortsbürgermeisterwahlen in der VG Weißenthurm am vergangenen Sonntag waren spannend. Trotz der vielen Kanidaten wird es nur in zwei Gemeinden zu einer Stichwahl kommen.

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Die Wahl des Stadt- oder Ortsgemeindebürgermeisters war in den meisten Städten und Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm spannend. Denn wo anderorts kaum noch jemand zu finden ist, der ein solches Ehrenamt übernimmt, gibt es in der VG einen gesunden Wettkampf.

Dreikampf in Mülheim-Kärlich

So auch in der größten Stadt der VG, Mülheim-Kärlich. Hier wurde am späten Wahlabend klar: Gerd Harner (FWG) bleibt Bürgermeister von Mülheim-Kärlich. Mit 59,8 Prozent der Stimmen für Harner, im Vergleich zu 27,9 Prozent für Silke Billker (CDU) und 12,3 Prozent für Jan Badinsky (SPD), gewann der alte und auch neue Stadtbürgermeister mit großem Vorsprung. „Ich habe schon vor der Wahl gedacht, dass es schön wäre, im ersten Wahlgang durchzukommen“, sagte Harner.

Dass das Ergebnis mit fast 60 Prozent der Stimmen, bei einem Dreikampf ums Amt, so deutlich ausfällt, hat er selbst auch nicht ganz gerechnet. Wie sehr ihn das Ergebnis freut, steht ihm am Wahlabend in der Rheinlandhalle in Mülheim-Kärlich förmlich ins Gesicht geschrieben. Immer wieder laufen Menschen auf ihn zu, umarmen ihn und gratulieren. Sein Ergebnis sieht Harner als Bestätigung für seine eigene, aber auch die Arbeit der FWG.

Die Erstunterlegene im Rennen um den Chefsessel in Mülheim-Kärlich, Silke Billker, ist mit ihrem Ergebnis zufrieden, auch wenn es für die Amtsübernahme nicht gereicht hat. „Ich bin mit dem Ziel angetreten, einen Achtungserfolg zu erlangen. Ich wusste von Anfang an, dass es für mich als Zugezogene schwer wird“, sagt die CDUlerin. „Mit meinem Ergebnis bin ich zufrieden.“

Auch Badinsky ahnte schon vor der Stimmauszählung, dass es schwer werden würde gegen den Amtsinhaber zu gewinnen. „Ich bin ein guter Sportsmann und wünsche Herrn Harner viel Erfolg, schließlich bedeutet sein Erfolg im Amt auch Erfolg für unsere Stadt“, so der SPDler. Persönlich hätte er sich ein besseres Ergebnis gewünscht und habe eher mit einer Stichwahl gerechnet. Sowohl Billker, als auch Badinsky betonten, dass sie Harner bereits persönlich zum Sieg gratuliert haben.

Sank Sebastian: Vier Bewerber

Schlag 18 Uhr schloss der noch amtierende Bürgermeister und Beisitzer im Wahlvorstand in Sankt Sebastian, Marco Seidl (parteilos), die Türen im Wahllokal in der Mehrzweckhalle des Orts. Nur um sie danach für die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer wieder zu öffnen – und dann wurde auch schon gezählt. Amtsinhaber Seidl war einer von vier Kandidaten um das Bürgermeisteramt, neben Britta Müller (CDU), Joachim Schäfer (parteilos) und René Dunkel (SPD).

Seine Chancen für einen erneuten Sieg malte sich am frühen Wahlabend Seidl noch relativ schmal aus: „Der Favorit werde ich nicht sein.“ Das führte er auf seine späte Kandidatur zurück. Am späten Sonntagabend stand dann fest: Seidel hat es mit 44,9 Prozent der Stimmen in die Stichwahl geschafft. In zwei Wochen wird er gegen Joachim Schäfer antreten, der 21,5 Prozent der Stimmen am Wahlabend erhielt.

Die Nachfolge für Gerd Heim (CDU) als Stadtbürgermeister in Weißenthurm wird Johannes Juchem (FWG, 64,4 Prozent) antreten. Werner Schumacher (CDU) erhielt 35,6 Prozent der Stimmen. „Ich bin total überwältigt“, sagte Juchem am Wahlabend. Er selbst sei davon ausgegangen, dass das Ergebnis weniger deutlich für ihn ausfallen würde. „Ich dachte vielleicht 51 Prozent zu 49 Prozent.“ Sein doch recht klares Ergebnis, führt er auch auf die Arbeit der FWG-Fraktion im Gemeinderat zurück. „Unsere Arbeit ist wohl gesehen worden“, so Juchem.

Wer sich in Kettig zukünftig Ortsbürgermeister oder Ortsbürgermeisterin nennen darf, entscheidet sich in einer Stichwahl zwischen Florian Heyden (FWG, 47,5 Prozent) und Jennifer Reski (CDU, 40,2 Prozent). Der dritte Bewerber aus Kettig, Rudolf Theisen (SPD), erhielt am Sonntag 12, 4 Prozent. In Bassenheim konnte Natalja Kronenberg (CDU, 55 Prozent) ihr Amt als Bürgermeisterin gegen Adrian Simonis (FWG, 44,5 Prozent) verteidigen.

Jürgen Karbach (CDU) erhielt bei der Wahl des Ortsgemeindebürgermeisters von Kaltenengers 79,2 Prozent „Ja“-Stimmen und 20,8 Prozent „Nein“-Stimmen. Karbach trat ohne einen Gegenkandidaten an. 81,5 Prozent „Ja“-Stimmen erhielt der damit alte und neue Ortsbürgermeister von Urmitz, Norbert Bahl (SPD). 18,5 Prozent der Wahlberechtigten setzen ihr Kreuz bei der Ortsbürgermeisterwahl in Urmitz demnach bei „Nein“.

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