Die Polizei zieht eine positive Bilanz der großen Rosenmontagsumzüge in Koblenz und dem Landkreis Mayen-Koblenz. Demnach sind die Umzüge in Koblenz, Andernach, Mayen und Bendorf überwiegend friedlich verlaufen. Lediglich einige „veranstaltungstypische Einsatzanlässe“ stellten die Behörden fest. In Koblenz etwa sei es bis zum frühen Abend zu vier Widerstandshandlungen und einem tätlichen Angriff gegen Einsatzkräfte von Polizei- und Ordnungsamt gekommen, drei Personen seien in Gewahrsam genommen worden, heißt es von der Pressestelle des Polizeipräsidiums und der Stadt Koblenz.
Bilanz von Polizei und Ordnungsamt
Die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs sagte bereits am Montagabend über den mit rund 160.000 Besucherinnen und Besuchern größten Umzug in der Region: „Wir konnten viele fröhliche Menschen sehen, die ausgelassen und weit überwiegend friedlich gefeiert haben. Das zeigt, dass es allen Beteiligten gelungen ist, gemeinsam sicheres Feiern zu ermöglichen.“ Selbst das Wetter habe mitgespielt. Dank der „engen Zusammenarbeit von Polizei, Ordnungsamt und weiteren Stellen konnten wir auf alle Herausforderungen reagieren“, ergänzte der Einsatzleiter der Polizei, Polizeioberrat Eduard Schab. „Alle Einsatzkräfte waren gut vorbereitet, um den Rosenmontag sicher und reibungslos zu gestalten.“
Friedliche Umzüge
Zu Andernach heißt es in einer Mitteilung der dortigen Polizeiinspektion, dass es während des Karnevalsumzugs zu „keinerlei polizeilich relevanten veranstaltungsbezogenen Vorfällen“ gekommen sei. Einen nicht alltäglichen Vorfall erwähnt die Polizei dennoch. Um kurz vor halb vier musste der Umzug kurzzeitig gestoppt werden, weil die beim Umzug eingesetzten Feuerwehrkräfte einen anderweitigen Einsatz wahrnehmen mussten, „der nicht in Zusammenhang mit dem Rosenmontagsumzug stand“, so schreiben die Andernacher Beamten. „Sowohl der Karnevalsumzug als auch die Anschlussparty verliefen friedlich, es gab keine polizeilich relevanten Sachverhalte“, heißt es wiederum zum Prinzenumzug in Mülheim-Kärlich, der schon am Sonntag war.

160.000 Menschen strömen zum „Zuch“ nach Koblenz
Rund 160.000 Besucherinnen und Besucher, strahlender Sonnenschein, aber leider auch der Schatten schlimmer Nachrichten aus Mannheim: So lief der Rosenmontagsumzug in der Rhein-Mosel-Stadt Koblenz.
Generell stand das Thema Sicherheit auch mit Blick auf mögliche Terrorakte oder Angriffe auf die Züge und ihre Zuschauer stark im Fokus. Ordnungs- und Sicherheitskräfte schützten die Umzüge, allein in Koblenz waren mehr als 200 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, teils schwer bewaffnet. An Zufahrtsstraßen waren städtische Fahrzeuge geparkt, um zu verhindern, dass Autos zu den Teilnehmern und Zuschauern des Zuges gelangen. Als einen kurzen Schockmoment beschreibt Olav Kullak jene Minuten, in denen bekannt wurde, dass in Mannheim ein Mann in eine Menschenmenge gefahren war und mehrere Menschen getötet hatte. Schnell war klar: Der Koblenzer Umzug kann und soll weitergehen. Indes verstärkte die Polizei ihre Sicherheitsmaßnahmen bei den großen Umzügen noch weiter.
Ein paar nachdenkliche Worte
Einige nachdenkliche Worte gab es dann noch von Kullak dazu, dass manche Zuschauer Absperrungen missachten, trotz Zäunen und rot-weißen Bändern beispielsweise auf die Straße laufen, Bereiche mit gepflanzten Bäumen betreten oder einfach Straßenabsperrungen zur Seite schieben und mit dem Auto passieren, wo sie nicht passieren dürften.
„Der Umzug war toll, die Stimmung gut“, sagte der Zugmarschall der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK), die den Umzug in der Rhein-Mosel-Stadt organisiert. „Wir danken allen 160.000 Menschen, die dabei waren“, ergänzte er. Aber: „Wenn die Leute sich nicht an die Regeln halten, müssen wir am Ende noch mehr Barrieren aufbauen und noch mehr Sicherheitsleute engagieren.“ Das führe dazu, dass die Kosten für den Zug weiter stiegen, oder Abstriche gemacht werden müssten. „Das kann niemand wollen, deswegen bitten wir alle Zuschauer darum, sich an die Regeln zu halten.“