Vor allem dann, wenn die Inzidenzen in Koblenz und im Kreis wieder zulassen, dass Geschäfte öffnen und Restaurants, Kneipen und Clubs ihren Betrieb wieder aufnehmen, soll die noch junge Anwendung vor allem beim schnellen Verfolgen von Kontakten helfen. Daher wollen Verwaltung und Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein (WFG) insbesondere auch bei den regionalen Verbänden von Gastronomie, Einzelhandel und Kultur sowie weiterer Institutionen für die Nutzung werben, heißt es aus dem Kreishaus.
Ende der Zettelwirtschaft
Die Luca-App soll die bisherige Zettelwirtschaft durch digitales Einchecken ersetzen. „Bislang handschriftlich geführte Kontaktlisten sind selbstverständlich auch weiterhin erlaubt“, heißt es in der Mitteilung vom Kreis. Die mit der App verbundene digitale Lösung aber biete zahlreiche Vorteile:
„Nachdem die kostenlose Luca-App auf dem Smartphone des Nutzers installiert wurde, müssen einmalig persönliche Angaben wie Name, Adresse, Mobilnummer und E-Mail-Adresse darin hinterlegt werden. Die App generiert anschließend sich ständig ändernde und verschlüsselte sogenannte QR-Codes für den Nutzer. Besucht der Nutzer beispielsweise einen Friseur oder sobald wieder möglich ein Restaurant, scannt der jeweilige Unternehmer den verschlüsselten QR-Code des Gastes mithilfe eines Tablets, Smartphones oder QR-Code-Lesegerätes. Der Datensatz wird zweifachverschlüsselt auf einem sicheren Server gespeichert und spätestens nach 30 Tage wieder gelöscht. Für den Betrieb selbst bleibt der Kunde anonym, da der Betrieb die gescannten Daten seiner Kunden nicht auslesen kann.“
Betriebe registrieren sich derweil kostenfrei unter https://app.luca-app.de – dabei bestehe auch die Möglichkeit, das jeweilige Gewerbe in Teilbereiche einzuteilen und separate QR-Codes zu erstellen. So könne eine Ermittlung unmittelbarer Kontaktpersonen erfolgen. Es wird laut Kreisverwaltung empfohlen, dass Betriebe ihre Gäste selbst mithilfe von Tablet, Smartphone oder QR-Code-Lesegerät einchecken. Es gebe aber auch die Möglichkeit, dass sich Kunden selbst einchecken, indem sie einen an ihrem Aufenthaltsort, zum Beispiel an einem Tisch, ausgelegten QR-Code über die Luca-App einscannen.
Gezielte Info an Kontaktpersonen
Werde ein Besucher später positiv auf das Coronavirus getestet, könne er dies melden, indem er die Historie seiner Kontakte an das Gesundheitsamt per App übermittelt. „Zur Kontaktnachverfolgung informiert das Gesundheitsamt schließlich den Betrieb, indem sich der Besucher aufgehalten hat und bittet um Freigabe des relevanten Zeitfensters eines Check-Ins. Nach erfolgter Freigabe kann nur das Gesundheitsamt die übermittelten QR-Codes weiterer Besucher entschlüsseln und gezielt Kontaktpersonen informieren“, kündigt der Kreis an.
Bürger in Koblenz und MYK, die kein Smartphone haben oder die App nicht auf ihrem Gerät nutzen möchten, können einen kostenpflichtigen Luca-Schlüsselanhänger nutzen, heißt es aus der Verwaltung weiter. Ab Ende April soll der Schlüsselanhänger im Luca-Internetshop erhältlich sein. Parallel dazu sei der Kreis als eine der sechs Luca-Modellkommunen im Land bemüht, eine beträchtliche Anzahl der Anhänger zu besorgen. Lieferzeit: gut vier bis sechs Wochen.
Saftig: Verbreitung ist jetzt wichtig
„Je mehr Menschen sich daran beteiligen, desto besser funktioniert die Idee hinter der App“, sagt Landrat Alexander Saftig (CDU). Umso wichtiger sei es, dass sich die Luca-App jetzt in der Region verbreite und genutzt werde. red
Infos für Nutzer der App unter www.luca-app.de