Einstimmig hat der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Vallendar bei seiner jüngsten Sitzung eine Resolution gegen Bahnlärm beschlossen. Wie Bürgermeister Adolf T. Schneider erklärte, schließe sich die VG Vallendar im Zuge der Solidarität der VG Loreley und deren Bürgermeister Mike Weiland an, deren Rat die Resolution bereits am 21. September verabschiedet hatte.
Neubaustrecke mit neuen Gleisen geplant
Hintergrund ist, dass die Deutsche Bahn (DB) AG plant, im Jahr 2026 auf der rechten und zwei Jahre später auf der linken Rheinseite sogenannte Hochleistungskorridore einzurichten. Damit will die DB AG auf den steigenden Druck des Güterverkehrs reagieren, der sich aus den bereits hervorragend ausgebauten Schienennetzen in den Nachbarstaaten Schweiz und Benelux ergibt. Auf den Abschnitten Basel bis Frankfurt und Ruhrgebiet bis Emmerich werden neue Strecken für den Güterverkehr gebaut. Für diese Neubaustrecken mit neuen Gleisen muss die Bahn zu Lärmschutzmaßnahmen errichten.
Ausgerechnet im engen Mittelrheintal soll dies nicht geschehen. Stattdessen will die DB AG hier eine Kapazitätssteigerung um 35 Prozent mit vielen kleinen und mittleren Zusatzmaßnahmen erreichen.
Aus Sicht der Unterzeichner ist eine Verdichtung des Güterverkehrs ohne umfangreiche Maßnahmen gegen Bahnlärm und Erschütterungen unverantwortlich. Die Menschen auf beiden Rheinseiten hätten dazu in den vergangenen Jahren verstärkt Hangrutsche mit ihren Folgen erlebt. Die Unterzeichner kritisieren außerdem, dass die Bahn diese Maßnahmen zu einem Zeitpunkt vornimmt, in dem sich das Mittelrheintal auf die Buga 2029 vorbereitet. Außerdem habe die UNESCO in einem Bericht das Weltkulturerbe als unvereinbar mit dem Bahnlärm bezeichnet. Weiter wird darauf hingewiesen, dass der Masterplan Welterbe Oberes Mittelrheintal des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums den Bahnlärm als größtes Problem für das Mittelrheintal identifiziert hat.
Juristische Prüfung gefordert
In der Resolution wird der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal aufgefordert, eine juristische Prüfung des Bestandsschutzes für die Bahn zu beauftragen. Ziel soll sein, den Bestandsschutz für das oben genannte Maßnahmenbündel zu verwehren und die Bahn zu Maßnahme zu verpflichten, die Lärm und Erschütterungen vermeiden.
Des Weiteren wird an Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Forderung gerichtet, wieder eine Alternativtrasse zu forcieren. Das Mittelrheintal könne für die geplanten Transportkapazitäten nur eine Übergangslösung sein.