Einen Tag lang bekommen Arbeitssuchende vor den Türen des Jobcenters in Koblenz Gelegenheit, sich bei 30 Firmen über deren Arbeit und offene Stellen zu informieren. Bereits 2023 fand die Messe statt und war laut Projektleiter Joachim Höllen und Geschäftsführer Manfred Stein ein voller Erfolg.
Obwohl einige der anwesenden Unternehmen nach Auszubildenden suchen, liegt der Fokus der Veranstaltung laut Höllen darauf, Festanstellungen zu vermitteln. Er erklärt: „Heute sind zum Beispiel viele Flüchtlinge hier. Menschen, die beispielsweise aufgrund von mangelnden Deutschkenntnissen oder beruflichen Qualifikationen Schwierigkeiten beim normalen Bewerbungsprozess haben. Hier haben sie die Möglichkeit, mit den Firmenvertretern ins Gespräch zu kommen und persönlich zu überzeugen.“ Ziel sei eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme mit einem möglichen Arbeitgeber. Das Konzept der Veranstalter scheint aufzugehen: „Wenn man sich so umschaut, sieht man, dass alle Personen an den Ständen im Gespräch sind“, bemerkt Stein zufrieden.
Fragen zu Sprachkursen und Ausbildungen klären
Ein weiterer Vorteil, den die hauseigene Messe des Jobcenters mit sich bringt, ist laut Projektleiter die Anwesenheit von Beratern, Vermittlern und Dolmetschern. Neben Mitarbeitern des Jobcenters, die bei Fragen zur Verfügung stehen, sind auch Institutionen wie die Caritas und die Jugendberufsagentur mit Informationsständen vertreten. „Da können unsere Kunden zum Beispiel auch Fragen zur Anerkennung ihrer Ausbildungen aus dem Herkunftsland stellen oder sich über Sprachkursangebote informieren“, erklärt Höllen.
Diese Informationsangebote nutzen auch die Firmen. Matthias Meiner von der Verkehrsfachschule Meiner zufolge biete es sich an, den unbürokratischen und wortwörtlich schnellen Dienstweg zu wählen und gemeinsam mit dem Kandidaten zum Infostand zu gehen, wenn sich Fragen ergeben. Diese Möglichkeit weiß auch Daniel Nick von der Spedition Zepp Transporte zu schätzen. Direkt neben dem Stand seines Arbeitgebers befindet sich der Stand der SVG sowie der Verkehrsfachschule Meiner, bei denen sich die Bewerber und auch die Firmen Informationen über die Berufskraftfahrer Ausbildung einholen können.
Tausende Arbeitssuchende halten auf der Messe des Jobcenters Ausschau nach potenziellen neuen Arbeitgebern, die sie persönlich von sich überzeugen.
können.
Auch über diese Vernetzungsmöglichkeit hinaus hält Nick die Arbeitgebermesse für eine gute Gelegenheit, neue Mitarbeiter anzuwerben: „In der ganzen Branche werden händeringend Berufskraftfahrer gesucht.“ Dass an der Messe des Jobcenters viele Menschen mit Sprachbarriere teilnehmen, sei laut Nick überhaupt kein Problem. „Für den Job ist das Sprachniveau zweitrangig, deshalb ist grade das heutige Publikum optimal für uns.“
Was für viele der anwesenden Arbeitgeber ein Vorteil ist, stellt für andere Firmen ein Problem dar. Chantal Linscheid von der Löhr-Gruppe erklärt: „Bei uns müssen die Bewerber ein höheres Sprachlevel beherrschen.“ Manch anderen Firmen ergeht es ähnlich, dennoch fällt die Bilanz positiv aus. Die Besucher der Messe zeigen großes Interesse und die Veranstalter sind optimistisch, dass Festanstellungen hervorgehen werden. Kim Fauss