Tour-de-France-Sieger hautnah
Jan Ullrich in Koblenz: Wie die Radlegende ankam
Begrüßung bei Mercedes-Benz Kestenholz in Koblenz: (von links) Radsportlegende Jan Ullrich sowie die beiden Geschäftsführer Thomas Kestenholz und Christian Coutelle.
Wolfgang Lucke

Steffi Graf, Boris Becker, Michael Schumacher und Jan Ullrich: Der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger gehört zu den ganz Großen des deutschen Sports. Kürzlich war die Radsportlegende in Koblenz. Wie kam es dazu? Und wie war Ullrich im Umgang? 

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Als 23-Jähriger gewann Jan Ullrich die Tour de France, das berühmteste und härteste Radsportrennen der Welt. Er wurde Weltmeister, Olympiasieger, stürzte erst in den Doping-, später in den Alkohol- und Drogensumpf ab, kämpfte sich zurück ins Leben. Über seine vielen Höhe- und Tiefpunkte berichtete er kürzlich bei einer Veranstaltung bei Mercedes-Benz Kerstenholz in Koblenz. Doch wie kam es dazu? Und wie ist „Ulle“ so im Umgang?

Judith Hansens, im Marketing bei der Kestenholz Automobil GmbH tätig, teilt auf Anfrage unserer Zeitung dazu mit: „Wir haben Jan Ullrich als einen Menschen wie du und ich erlebt, sehr nahbar und super sympathisch. Er hat sich viel Zeit für die Gäste genommen und jeden Foto- und Unterschriftenwunsch erfüllt.“

„Die Zeit in Mallorca gehört zu meinen schlimmsten Erfahrungen, da war ich am Ende.“
Jan Ullrich

Während der Veranstaltung, die Ullrichs Freund und Fast-Profiradsportler Jörg Pippig moderierte, gab sich der 51-Jährige offen, selbstkritisch, aber auch mit einem guten Schuss Humor sowie der Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. Auch den Totalabsturz auf Mallorca umfuhr er nicht, sondern sagte: „Die Zeit in Mallorca gehört zu meinen schlimmsten Erfahrungen, da war ich am Ende.“ Die Wechselbäder in den Jahren zuvor vom fast unbekannten Radsportler zum umjubelten Weltstar seien für ihn kaum zu verkraften gewesen.

Radsportlegende Jan Ullrich begeisterte ein großes Publikum mit spannenden Geschichten aus seinem Leben.
Wolfgang Lucke

Angesprochen auf seine Doping-Vergangenheit, die Ullrich viele Jahre zumindest öffentlich nicht klar zugeben wollte, sagte er in Koblenz: „Im Grunde wollten alle Chancengleichheit herstellen. Heute sehe ich die Sache so, dass immerhin durch unsere Fehler die Anti-Doping-Aktivitäten besser geworden sind.” Da werde schon bei der Entwicklung neuer Medikamente ein Auge drauf geworfen.

Wie ist dieser Abend in Ullrich inklusive halber Lebensbeichte zustande gekommen? Dazu schreibt Judith Hansens: „Die Kestenholz-Gruppe ist seit Anfang des Jahres offizieller Mobilitätspartner von Jan Ullrich. Im Rahmen der gemeinsamen Partnerschaft mit spannenden Projekten besucht Jan Ullrich einige Standorte der Kestenholz-Gruppe, um das Format ,Kestenholz hautnah’ erlebbar zu machen.“

Es war der erste Promi-Auftritt, seitdem die Autogruppe für das Format verantwortlich zeichnet. In den 80er-Jahren gab es in Koblenz bereits Veranstaltungen unter dem Namen „Mercedes-Benz-Forum“: Gäste waren damals Dieter Kronzucker, Friedrich Nowottny, Dieter Kürten (alles ehemalige und bekannte Fernsehmoderatoren) und Franz Beckenbauer.

Die Werbewirkung durch Ullrichs Auftritt beschreibt Marketingfachfrau Hansens so: „Wenn ein Autohaus nicht nur Verkaufs-, sondern auch Begegnungsstätte ist, dann zieht es auch neue Gäste an, die uns bisher noch nicht kannten.“ Zudem würden deren Berichte, Erzählungen und Fotos den Namen Kestenholz über viele verschiedene Kanäle verbreiten. Künftig seien weitere Hautnah-Auftritte mit Promis geplant. Genaue Termine und Gäste würden noch nicht feststehen.

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