Mit dem Ablauf und dem Erlös der Versteigerung sei man insgesamt zufrieden, teilt die Insolvenzverwaltung auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Der Erlös soll vor allem den entlassenen Mitarbeitern der Koblenzer Brauerei zugute kommen. „Die Erlöse fließen abzüglich der Kosten für die Online-Auktion in die Masse des Insolvenzverfahrens, aus der die Auslauflöhne der Mitarbeiter bezahlt werden“, so die Insolvenzverwaltung. Zudem solle das Geld genutzt werden, um weitere Gläubiger zu befrieden.
Viele Posten der Versteigerung wurden deutlich über Mindestpreis verkauft. Nach der Auktionsbesichtigung Ende März wurde auf vieles noch einmal viel und hoch geboten. Die drei Kupferhauben aus dem Sudhaus etwa wurden für insgesamt 20.000 Euro verkauft, der Mindestpreis lag bei 8000 Euro.
Viel Geld brachten auch die vielen Ausschankwagen der Brauerei ein. Für einige wurden zwischen 10.000 und 25.000 Euro gezahlt. Beliebt waren auch Gebrauchsgegenstände wie Hubwagen oder Erinnerungsstücke aus der Brauerei am Königsbach. Auf den Zuschlagspreis kommen noch 19 Prozent Mehrwertsteuer und 18 Prozent Provision für das Auktionshaus.
Aber nicht für alle Posten fand man einen Abnehmer. Kein Gebot ging beispielsweise für die große Abfüllanlage ein, deren Startpreis bei 50.000 Euro lag. Ähnlich sah es bei einigen großen Tanks aus der Brauerei aus. Dass auf sie nicht geboten wurde, bedeutet aber noch nicht, dass sie kein Geld mehr einbringen. „Im Nachgang zu der Versteigerung gingen für fast alle Positionen Kaufangebote ein, sodass der Industrieversteigerer sehr zuversichtlich ist, dass im Laufe der Woche nahezu alle in der Versteigerung angebotenen Vermögenswerte verkauft sein werden“, teilte die Insolvenzverwaltung mit.
In der nächsten Woche geht es darum, das zum Teil sehr große und sperrige verkaufte Inventar vom Brauereigelände zu bekommen. Vom 9. bis zum 11. April können Käufer ihre Ware abholen. Den Abtransport müssen sie selbst zahlen. Laut Insolvenzverwaltung schließen sich in der Folge noch weitere Aufräumarbeiten in der Brauerei an. Die weitere Entwicklung der Immobilie und die Zukunft des Brauerei-Areals liegt danach in den Händen des Investors Christian Seitz.