Vom 24. September bis zum 8. Oktober stehen in Koblenz 17 Veranstaltungen für jedermann an
Interkulturelle Wochen locken mit vielen Events: 17 Veranstaltungen in 14 Tagen
Bei der interkulturellen Woche geht es mitunter auch farbfroh zu. In der Vergangenheit war auf Fort Konstantin beispielsweise schon mal dieser gelbbunte chinesische Drache zu sehen. Foto: Beirat für Migration und Integration (Archiv)
Beirat für Integration und Migra

Koblenz. „Neue Räume“ heißt das Motto, unter dem in diesem Jahr bundesweit in 600 Städten und Gemeinden mehr als 5000 Veranstaltungen bei den diesjährigen „Interkulturellen Wochen“ (IKW) angeboten werden. In Koblenz stehen vom 24. September bis zum 8. Oktober 17 Veranstaltungen auf dem Programm.

„Die Interkulturellen Wochen sind vielleicht wichtiger denn je. Flucht, Vertreibung, Migration, Arbeitsmigration – das nimmt weiter zu. Und deshalb ist es uns wichtig, nach Ende der Pandemie die IKW weiterzuführen.“ Dirk Schaefer, Vorsitzender des Beirates für Migration und Integration (BMI) bei der Stadt Koblenz, muss man zu Sinn und Zweck der diesjährigen Interkulturellen Wochen (IKW) nicht lange fragen.

Seit Mitte der 1990er-Jahre, mutmaßt er, nimmt die Stadt Koblenz an den bundesweiten Aktionstagen teil, die in diesem Jahr vom 24. September bis zum 8. Oktober dauern. In 14 Tagen werden an zahlreichen Orten im Koblenzer Stadtgebiet, aber auch etwa in Lahnstein gelebtes Miteinander, die Möglichkeit, andere Kulturen kennenzulernen, und so Verständnis zu schaffen, großgeschrieben. Der Besuch der meisten Veranstaltungen ist dabei kostenlos, Zauberer Andino wiederum spendet seine mit dem Eintritt bezahlte Gage für den Flüchtlingsfonds des Diakonischen Werkes.

Einige Veranstalter haben sich etabliert

Immerhin rund 41.000 Koblenzer und Koblenzerinnen haben einen Migrationshintergrund. Das sind mehr als 35 Prozent der Bevölkerung. Sie und alle anderen aus Koblenz können nun zwischen dem 24. September und dem 8. Oktober ein Programm besuchen, das Dirk Schaefer und das Team im BMI seit der Ausschreibung im vergangenen Frühjahr ausgesucht haben: „18 Angebote haben wir bekommen, 17 konnten wir dann auch besetzen“, freut sich Schaefer. Ein Auswahlkriterium dabei: Das interkulturelle Tema, oder der interkulturelle Ansatz. Zudem sind alle Termine der IKW bezogen auf Religion, Weltanschauung oder politische Ausrichtung neutral.

Einige der Veranstalter sind schon lange dabei. Etwa die Coblenzer Turngesellschaft 1880, die eigentlich immer „Schnupperangebote“ in allen Sportarten für Migranten und Flüchtlinge aller Nationen im Programm hat, darauf während der IKW noch einmal hinweisen will. Unter anderem kann man das Fechten ausprobieren oder sich in Rhythmischer Sportgymnastik probieren. Schon öfter angeboten wurde der Sprach- und Begegnungsraum „Meet'n'speak“ der Interkulturellen Dienste des Diakonischen Werkes, und das „Café der Religionen“ im Ratssaal.

Vollmond symbolisiert Frieden und Wohlstand

Unter den neuen Veranstaltungen dürfte „Gemeinsam unter dem Vollmond das Mondfest feiern – Einen Tag als Chinese leben!“ im Pfarrsaal Moselweiß einer der Höhepunkte der diesjährigen IKW werden. Die Falun Gong Gruppe Koblenz wird die Bedeutung des Vollmonds als Symbol für Frieden und Wohlstand in der Familie nach chinesischem Verständnis erläutern, dazu gibt es Meditationsübungen, Kurzkurse in chinesischer Kalligrafie und man kann beim Gemeinschaftstanz mit dem großen Drachen aktiv werden.

Die Palästinensische Gemeinde Koblenz und Umgebung widmet sich wiederum mit einer Ausstellung und einem Vortrag der Fragestellung „Palästina – gestern – heute – morgen“; der AWO Interkulturelle Gemeinschaftsgarten lädt zum „Picknick unter Obstbäumen“, der Beirat für Migration und Integration hat eine Vorführung des preisgekrönten Films „Past Lives – in einem anderen Leben“ im Odeon-Apollo-Kino gebucht.

Kochkurse sollen zur Regel werden

Im Anschluss stehe man für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung, so Dirk Schaefer. Und es wird zum Beispiel getanzt: Mit israelischen Tänzen zu Livemusik oder bei einem „Interkulturellen Tanzworkshop“. Beim „41. Jubiläum“ des Merhaba e.V. wiederum werden türkische und griechische Volkstänze gezeigt. Zum Ende der Interkulturellen Wochen 2023 lädt der Beirat schließlich zur Abschlussveranstaltung in die Kulturfabrik Koblenz ein.

14 Tage lang stehen Integration und Internationalität in Koblenz im Fokus. Und dann? Wie könnte der Gedanke der Interkulturellen Wochen in den Alltag gelangen? Dirk Schaefer überlegt nicht lange: „Mit Musik und Essen kann man Menschen erreichen. Doch nicht alle, die sich für den Kochkurs während der IKW interessieren, haben vielleicht gerade an diesem Tag auch die Zeit dafür. Wie kocht man arabisches Essen, wie südamerikanisches? Es wäre schön, wenn man Kochkurse verstetigen könnte. Die Locations dafür können wir natürlich stellen.“

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