Naturschützer Muaz Özyurt präsentiert interaktive Schautafeln entlang des Naturlernpfads in Weißenthurm
Interaktive Schautafeln entlang des Naturlehrpfades: Muaz Özyurt setzt sich für Artenvielfalt ein
Zur Einweihung neuer innovativer Schautafeln haben sich (von links) Rüdiger Kape (Integrierte Umweltberatung Kreisverwaltung Mayen-Koblenz), Lina Jaeger (Integrierte Umweltberatung Kreisverwaltung Mayen-Koblenz), Johannes Juchem (Stadtbürgermeister Weißenthurm), Muaz Özyurt (Projektinitiator), Landrat Alexander Saftig, Thomas Przybylla (Verbandsbürgermeister Weißenthurm), Gerd Heim (Stadtbürgermeister Weißenthurm a.D.) und Osman Atlen (Schlosserei Atlen) eingefunden.
Alexander Thieme-Garmann

Weißenthurm. Hoher Besuch hatte sich am Dienstag am Naturlernpfad in der Bahnhofstraße eingefunden. Anlässlich der Einweihung neuer Schautafeln mit interaktiven Elementen konnte Initiator Muaz Özyurt unter anderem Landrat Alexander Saftig, den Weißenthurmer Verbandsbürgermeister Thomas Przybylla, den Weißenthurmer Stadtbürgermeister Johannes Juchem und dessen Amtsvorgänger Gerd Heim zum Ortstermin begrüßen.

Lesezeit 3 Minuten

Der engagierte Naturschützer Özyurt demonstrierte den Anwesenden sogleich die Funktionsweise einer Tafel, die mit einer geheimnisvollen Kurbel versehen war. Ihr mehrmaliges Drehen führte zur Wahrnehmung einer Vogelstimme, derer es sechs zu erraten galt. Die kinderfreundliche Konstruktion erwies sich bei ihrer offiziellen Einweihung ebenso als erwachsenengerecht, denn auch die Ehrengäste aus Politik und Verwaltung hatten Spaß an dem Quiz unter freiem Himmel. Schließlich galt es, die Stimmen von Elster, Nachtigall, Ringeltaube, Rotkehlchen, Kohlmeise und Turmfalke zuzuordnen.

Dass als Bonusstimme noch das Piepsen eines jungen Igels zu Gehör kam, kann man kaum als Zufall bezeichnen. Schließlich liegt Özyurt das Wohlergehen seiner stacheligen Freunde seit Jahren am Herzen. Dem Igel ist somit auch das zweite interaktive Element gewidmet, welches aus einer Klappe im Herzen eines abgebildeten Blätterhaufens besteht, die beim Öffnen ein nicht lebensechtes Igeljunges preisgibt, das sich im Winterschlaf befindet.

Politiker danken Naturliebhaber

Die anwesenden Politiker nutzten die Gelegenheit vor Ort, um Muaz Özyurt für seinen unermüdlichen Einsatz zum Erhalt der Natur zu danken. Landrat Alexander Saftig, selbst gebürtiger Weißenthurmer, erinnerte daran, dass Özyurt im Rahmen des Wettbewerbs „Grüne Stadt, grünes Dorf“ des Landkreises Mayen-Koblenz schon mit Projekten erfolgreich gewesen sei. Hierzu zählten das Platzieren von Erläuterungstafeln im Stadtpark genauso wie das stadtweite Aufstellen von Schildern im Rahmen einer Antimüll-Kampagne.

Schon vor seiner Teilnahme an den Wettbewerben habe Özyurt mit der Installation eines Insektenhotels und der Aussaat einer Wildblumenwiese sein Engagement für die Erhaltung der Natur gezeigt, sagte Saftig. Bereits diese früheren Projekte seien in enger Abstimmung mit der Stadt verwirklicht worden, was etwa dazu geführt habe, dass die Stadt Weißenthurm ihr Mähverhalten auf kommunalen Flächen nach dem Motto „Vom Rasen zur Wiese“ verändert hat, bekräftigte Saftig.

Aus Mosaiksteinen soll Großes werden

Verbandsbürgermeister Thomas Przybylla lobte Özyurts vorbildlichen Einsatz, der zeige, dass es möglich sei, mit kleinen Mosaiksteinen zu beginnen, um schließlich ein großes Gesamtbild zu schaffen. Demgegenüber gab er Großprojekten, die von kleineren Gemeinden in Mainz oder Berlin eingereicht würden, in der Regel wenig Aussicht auf Erfolg. Przybylla dankte auch dem amtierenden Bürgermeister Johannes Juchem und dessen Vorgänger im Amt, Gerd Heim, die es verstünden, die Stadt Weißenthurm ohne große finanzielle Mittel in ihrem Erscheinungsbild aufzuwerten.

Stadtbürgermeister Johannes Juchem zählte in seiner Dankesrede Meilensteine in der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Muaz Özyurt und der Stadt Weißenthurm auf. Dabei fielen die ersten Projekte noch in die Amtszeit seines Vorgängers Gerd Heim, der diese ebenfalls tatkräftig unterstützte. Mit Blick auf die Wiese entlang des Naturlernpfads begrüßte Juchem die plötzliche Präsenz von Pilzen, für die er spontane Worte fand: „Hier wird der Natur eine Fläche zurückgegeben.“

Osman Atlen als Umsetzer

Muaz Özyurt dankte neben den Genannten Rüdiger Kape und Lina Jaeger von der integrierten Umweltberatung der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz und Schlossermeister Osman Atlen für die Umsetzung seiner Projekte. Bei dieser Gelegenheit nannte er auch „Pindactica“, einen gemeinnützigen Berliner Verein, der für das Design der Tafeln verantwortlich zeichnete. Mit seinem Plädoyer zum Schutz der Natur wandte er sich an alle Teile der Gesellschaft: „Jeder Einzelne muss die Verantwortung für seinen eigenen Mikrokosmos erkennen und dementsprechend handeln“, betonte Özyurt.

Des Weiteren blickt er voraus: „Um sogleich vorauszublicken: „Der weitere Ausbau kleiner städtischer Parkanlagen zum Biotop wie in der Bahnhofstraße ist unerlässlich, um die biologische Vielfalt der Arten zu erhalten und zu erweitern sowie den Schutz ihres Lebensraums zu gewährleisten“, mahnte Özyurt, dessen Schlussworte vom Geräusch einer vorbeifliegenden Libelle begleitet wurden.

Top-News aus der Region