Innerhalb von zehn Wochen wird die Radwegeführung und damit die Ordnung auf der Verkehrsachse verändert
Innerhalb von zehn Wochen wird die Radwegeführung verändert: Umbau der Mayener und Trierer Straße läuft
Auf der Trierer und der Mayener Straße entstehen Radschutzstreifen. Dazu wird der erste Bauabschnitt aktuell bereits umgebaut. Autos parken dann nicht mehr wie heute beidseitig der Straße, sondern streckenweise einseitig. Der Radweg, der heute neben dem Gehweg verläuft, gehört dann auch den Fußgängern. Foto: Reinhard Kallenbach
Reinhard Kallenbach

Der Umbau des Radwegs zwischen Lützel und Metternich hat begonnen. Nun teilt die Stadt mit, wie die einzelnen Bauphasen in der Mayener und in der Trierer Straße vonstattengehen sollen. Die anvisierte Bauzeit beträgt zehn Wochen, heißt: Anwohner und Verkehrsteilnehmer müssen noch bis Mitte November mit Behinderungen auf der 1,8 Kilometer langen Strecke rechnen. Wir geben einen Überblick über das Projekt.

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Auf der Trierer und der Mayener Straße entstehen Radschutzstreifen. Dazu wird der erste Bauabschnitt aktuell bereits umgebaut. Autos parken dann nicht mehr wie heute beidseitig der Straße, sondern streckenweise einseitig. Der Radweg, der heute neben dem Gehweg verläuft, gehört dann auch den Fußgängern. Foto: Reinhard Kallenbach
Reinhard Kallenbach

1 Was passiert in den kommenden Wochen? Die Bauarbeiten betreffen – grob umrissen – den Streckenabschnitt der Mayener und der Trierer Straße zwischen Europabrücke und der Einmündung Rübenacher Straße, dort wo in etwa der Aldi- und der dm-Markt sind. Die 1,8 Kilometer lange Strecke wird in zwei Bauabschnitte eingeteilt. Los geht es im Bereich von der Maria-Hilf-Kapelle bis zur Einmündung Bubenheimer Weg. Derzeit wird an sechs Stellen der Gehweg abgesenkt, und Querungsstellen werden gebaut. Dann kommen die alten Markierungen auf den Fahrbahnen runter, um die neue Ordnung zu kennzeichnen. Anschließend folgt der zweite Abschnitt bis zum Abzweig Rübenacher Straße. Der Verkehr läuft während der Bauzeit weiter. Dazu werden Fahrbahneinengungen vorgenommen und provisorische Ampeln aufgestellt.

2 Wie sieht die Straße nach dem Umbau aus? In der Neuordnung wird der aktuell 12 Meter breite Fahrbahnraum neu gegliedert. Unsere Grafik veranschaulicht, in welchen Bereichen die verschiedenen Verkehrsteilnehmer dann unterwegs sein werden. Neben den beiden Autospuren (vormals vier) führen 1,50 Meter breite Radschutzstreifen entlang. Die Autospuren sind jeweils 3,25 Meter breit. Autos können einseitig auf entsprechend ausgewiesenen Parkständen (2 Meter breit) abgestellt werden. Dort, wo solche vorhanden sind, wird zwischen Autos und Radfahrern ein 50 Zentimeter breiter Sicherheitsbereich markiert. Fußgänger sind ganz außen angeordnet und nutzen dann auf gesamter Breite den Geh- und den alten Radweg.

Zwei zusätzliche Querungen in Form von Ampeln entstehen auf Höhe der Straße „In der Eisbreche“ im ersten Bauabschnitt. Im zweiten soll eine Ampel auf Höhe des Aldimarktes gebaut werden. Das passiert aber erst, wenn dort die neu geplante Linksabbiegespur entstanden ist.

3 Was verbessert sich durch die Umgestaltung? Dem Fuß- und Radverkehr wird mit dieser Planung mehr Gewicht gegeben. Die neue Radverkehrsführung bietet insbesondere für Radpendler eine durchgängige, konfliktreduzierte und schnellere Alternative zum Geh-/Radweg am Moselleinpfad. Zudem wird die Verbindung von und nach Lützel verbessert, weil Radfahrer künftig in beide Richtungen durchgehende Radfahrstreifen auf der Fahrbahn vorfinden. Jene, die aus Richtung Lützel kommen, müssen sich aber noch gedulden. Denn bis Ende des Jahres laufen Sanierungsarbeiten an der Brücke, weshalb erst danach ein Radstreifen zwischen der Bodelschwinghstraße und der Haltestelle „Langemarckplatz“ markiert werden kann, erklärt die Stadt.

Aus aktuell vier Fahrspuren werden zwei Spuren gemacht. Dadurch entsteht Platz für die Neuordnung. Neben zwei Radschutzstreifen auf der Straße werden einseitig abwechselnd Parkstände angelegt. Dort, wo Autos parken, gibt es zu den Radfahrern hin einen Sicherheitsbereich. Fußgänger nutzen den alten Rad- und den Gehweg.

Auch die Uni soll besser angebunden werden, weil die Radstreifen bis zur Rübenacher Straße markiert werden. Die Anbindung erfolgt über die Trierer Straße und den Geh-/Radweg entlang der Winninger Straße. „Die Rampe zwischen Geh-/Radweg und Universitätsstraße wird für Radfahrer freigegeben“, teilt die Stadt mit. Dann müssen Pedalfreunde nicht zwingend über den durch Ampeln geregelten Knotenpunkt an der Kurt-Schumacher-Brücke fahren.

Die Bedingungen für Fußgänger werden verbessert, indem sie hier mehr Platz bekommen. Zudem werden an den Ampeln punktuell bauliche Verbesserungen erfolgen. Die Bordsteine werden auf ein barrierefreies Niveau abgesenkt, und der Bordstein zwischen heutigem Rad- und Gehweg wird rausgenommen, sodass Bodenindikatoren für Sehbeeinträchtigte und Blinde vorgesehen werden können, teilt die Stadt mit.

4 Warum wird der Verkehr hier neu geordnet? Fußgänger und Radfahrer sollen hier sicherer unterwegs sein können und mehr Platz bekommen. Beide kommen sich häufig in die Quere, was gefährlich ist. Rad- und Fußweg verlaufen am Rand, sind teilweise von einem flachen Bordstein getrennt, wodurch Sturzgefahr besteht. Wenn Fußgänger wegen rausgestellter Mülltonnen auf den Radweg ausweichen, kommt es zu brenzligen Situationen, und Radfahrer werden ausbremst. Der Radweg hat aktuell keinen Sicherheitsbereich zu den parkenden Autos, sodass Radler nicht vor sich öffnenden Autotüren geschützt sind. An den Einmündungen und Grundstückszufahrten sind außerdem die Sichtverhältnisse auf Radfahrer eingeschränkt.

Im Vorfeld des Projektes gab es auch Kritik an den Plänen, unter anderem, dass mit der Neuplanung etliche Parkplätze wegfallen. Im Februar dieses Jahres stimmte der Stadtrat mehrheitlich der 400.000 Euro teuren Umgestaltung zu.

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