Mit einem Tag der offenen Tür feiert die Hans-Zulliger-Schule in Lützel am Freitag ihr 50-jähriges Bestehen. Anlässlich des runden Geburtstags hat die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Vorfeld eine Projektwoche organisiert. Am Festtag können die Besucher bei einem Rundgang die Ergebnisse der Gruppenarbeiten betrachten.
Die Palette an Projekten verspricht eine Zeitreise in die 1970er-Jahre. So dreht sich bei den Arbeiten der Unterstufe alles um Pippi Langstrumpf. Klassenzimmer verwandeln sich so in Abenteuerspielplätze und Backstuben. Währenddessen widmet sich die Mittelstufe dem Thema „Sport in Koblenz“ mit einem Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre. Darüber hinaus führen die Schüler selbst gebastelte Stabpuppen vor.
Das Glanzlicht der Oberstufe ist eine 70er-Jahre-Party mit kulinarischen Klassikern wie Kaltem Hund und Käseigel. Zur Feier haben sich unter anderem Bürgermeisterin Ulrike Mohrs und Bildungs- und Kulturdezernent Ingo Schneider angekündigt.
Kein Teppich mehr im Klassenzimmer
Das Schulgebäude mit seiner Bausubstanz aus grauem Beton ist ein typischer Vertreter seiner Zeit. Die ursprünglich mit Teppich ausgestatteten Klassenzimmer galten damals als Besonderheit, sind nun aber größtenteils Geschichte. Heute ist die ursprünglich für 300 Kinder konzipierte Schule Unterrichtsort für rund 140 Schüler.
Neben klassischen Fächern wie Deutsch und Mathematik gibt es praxisorientierten Unterricht, etwa in Arbeitslehre mit den Bereichen Werken, Hauswirtschaft und PC. Ein Kollegium von rund 30 Lehrern betreut die insgesamt zwölf Klassen, in denen jeweils maximal zwölf Schüler unterrichtet werden.
„Vieles hier hat sich in jüngster Vergangenheit zum Positiven entwickelt.“
Schulleiter Philipp Binder
Schulleiter Philipp Binder ist seit 2021 im Amt. Besonders am Herzen liegt ihm die soziale Kompetenz seiner Schüler. So werde der Schulalltag durch eine Vielzahl von gemeinsamen Unternehmungen im Laufe eines Schuljahrs ergänzt. Hierzu zählen ein Spendenlauf, ein Dreck-weg-Tag und die Teilnahme an einem Hallenfußballturnier, wie dem Fritz-Walter-Cup. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler der Klassen 1 bis 9 werde auch durch Lesepatenschaften und gemeinsame Kunstprojekte gefördert. Das „Gesunde Frühstück“, das die „Versteckten Engel“ seit ein paar Jahren stiften und das von den Schülern täglich vorbereitet wird, habe wie auch die Schulmensa identitätsstiftende Wirkung. „Im Prinzip sind wir eine große Familie“, erläutert Binder.
Trotz aller positiven Trends gibt es wie in jeder Schule auch ein paar sprichwörtliche Baustellen. „Das Gebäude ist mittlerweile in die Jahre gekommen“, stellt Binder etwa mit Blick auf die Wärmedämmung fest. Ebenso sei eine Sanierung des Turnhallendachs vonnöten, so der Schulleiter.

Dagegen freut es Binder, seinen Schülern seit zwei Jahren einen Wasserspender bereitstellen zu können, wodurch die Lehranstalt mit dem Prädikat einer Wasserschule ausgezeichnet wurde. „Vieles hier hat sich in jüngster Vergangenheit zum Positiven entwickelt“, versichert Binder, bevor er sich wieder ganz den Vorbereitungen zum Tag der offenen Tür widmet.