Konzept wird aktuell umgeplant - Eröffnung am 3. Oktober wird nach wie vor angestrebt
Im Koblenzer Hallenbad geht es mit neuen Energien voran: Konzept wird aktuell umgeplant
Der Bau des Hallenbads geht mit großen Schritten voran. Dabei sind es erschwerte Bedingungen: So wird die Heiztechnik noch einmal neu geplant, da die enorm gestiegenen Energiepreise andere Lösungen, die vorher zu teuer schienen, nun doch wirtschaftlich vernünftig machen.
Sascha Ditscher

Wenn man mit Albert Diehl und Carlo Weißkopf über die Baustelle des Hallenbades geht, dann nehmen die zum Teil noch kahlen Betonwände Formen an.

Der Bau des Hallenbads geht mit großen Schritten voran. Dabei sind es erschwerte Bedingungen: So wird die Heiztechnik noch einmal neu geplant, da die enorm gestiegenen Energiepreise andere Lösungen, die vorher zu teuer schienen, nun doch wirtschaftlich vernünftig machen.
Sascha Ditscher

Mit den Erläuterungen von Albert Diehl und Carlo Weißkopf sieht man förmlich, wie das Wasser in den Technikräumen im Keller durch dicke Rohre in Schwallbehälter und Filteranlagen fließt, wie Kinder im großen Becken hüpfen und planschen, wie sich Mutige vom Sprungturm stürzen, wie Schwimmbegeisterte ihre 25-Meter-Bahnen ziehen, wie Erholungsuchende in den Saunaräumen schwitzen und auf dem Balkon zur Mosel entspannen. Noch ist es nicht so weit. Aber am Ziel, das Hallenbad am 3. Oktober 2023 zu öffnen, halten die beiden Geschäftsführer der Koblenzer Bäder GmbH fest. Die wichtigsten Infos.

1 Wie ist der Stand der Bauarbeiten? Das Gebäude in der Pastor-Klein-Straße, mit dem im Sommer 2021 begonnen wurde, steht längst. Auch die Fenster sind fast alle drin, mit den Fassadenarbeiten ist schon begonnen worden. Im Keller werden gerade die großen Tanks und Rohre installiert, es gleicht einem Riesenpuzzle, an dem viele Menschen gleichzeitig arbeiten. Wenn im Januar weiterhin Plusgrade herrschen, kann schon an der Fassade weitergearbeitet werden, sonst gibt es aber auch drinnen genug zu tun: Die Edelstahlplatten für die Becken stehen schon größtenteils bereit, in den oberen Räumen werden die Büros fertiggestellt. Und auch auf dem Außengelände beginnen im Januar schon die gestalterischen Arbeiten.

Der Bau des Hallenbads geht mit großen Schritten voran.
Sascha Ditscher

2 Wieso gibt es noch einmal Umplanungen? Das neue Hallenbad war komplett geplant, aber nun gibt es aktuell noch einmal neue Details. Denn die enorm gestiegenen Energiekosten führen dazu, dass eine zuvor als zu teuer bewertete Planung der Hallenbad-Energieversorgung nun doch wirtschaftlich vernünftig wird. Dies führt zwar im Moment zu höheren Kosten, in der Folge dann aber zu einem geringeren Verbrauch.

So wird – wie die Mitglieder des Stadtrats jetzt informiert wurden (siehe Zusatztext) – das bisherige Energiekonzept, bestehend aus zwei Gasbrennwertkesseln und einem gasbetriebenen Blockkraftheizwerk um eine alternative Wärmeversorgung erweitert. Eine Ingenieurgesellschaft hat ein Konzept erstellt, berichtet Albert Diehl, dies ist auch vom Stadtrat angenommen worden. Die Detailplanungen laufen nun aktuell.

Der Bau des Hallenbads geht mit großen Schritten voran. Dabei sind es erschwerte Bedingungen: So wird die Heiztechnik noch einmal neu geplant, da die enorm gestiegenen Energiepreise andere Lösungen, die vorher zu teuer schienen, nun doch wirtschaftlich vernünftig machen.
Sascha Ditscher

Vorgesehen ist unter anderem, die ohnehin geplante Fotovoltaikanlage erheblich zu vergrößern, eine Solarthermieanlage einzubauen, Wärmerückgewinnung aus dem Duschwasser zu nutzen, Abwärme aus den Zisternen zu nutzen sowie eine Geothermie-Anlage zu bauen und somit die Erdwärme zu nutzen. Das Baustellenbüro, das im Moment noch in Containern vor dem Hallenbad untergebracht ist, muss deshalb auch so schnell wie möglich in die Büros im Obergeschoss ziehen, damit hier die Bohrungen für die Geothermie erfolgen können.

Um das nachhaltige Wärmekonzept umzusetzen, muss die vorhandene Heizungsanlage entsprechend angepasst und aufgerüstet werden. Dafür werden rund 2,5 Millionen Euro mehr eingeplant als ursprünglich vorgesehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Insgesamt belaufen sich die Investitionskosten für das neue Bad auf knapp 44 Millionen Euro.

Außenansicht der Baustelle.
Doris Schneider

3 Was genau entsteht hier eigentlich? Wenn alles fertig ist – laut Plan eben am 3. Oktober –, dann wird hier am Moselbogen ein sowohl zweckmäßiges als auch schönes Gebäude für die Koblenzer bereitstehen, sind Albert Diehl und Carlo Weißkopf überzeugt. Lang genug hat es gedauert: Seit 2012, als das alte Bad in der Weißer Gasse, wo nun Wohnungen sind, aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, müssen sich die Koblenzer Schwimmer mit wenig Platz begnügen.

Sascha Ditscher

Das ändert sich mit dem neuen Bad, in dem es ein 25-Meter-Becken, ein Sprungbecken mit 5-, 3- und 1-Meter-Brett, ein Nichtschwimmer-, ein Bewegungsbecken und ein Kinderbecken geben wird, in dem verschiedene Spiel- und Bewegungsangebote geplant werden. Zusätzlich und separat vom Bad gibt es den Saunabereich.

Ein zentraler Eingang verbindet die beiden Bereiche, und in der Mitte ist außerdem die Gastronomie angesiedelt, sodass sie sowohl das Bad als auch die Sauna versorgen kann. Vier Innen- und zwei Außensaunen sind geplant und auch schon erahnbar, dazu gibt es großzügige Ruhebereiche, auch auf dem Balkon Richtung Mosel und ein großes Außengelände.

Von Doris Schneider

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