Der Parkplatz war voll, der Laden blieb leer: Nur ein kleiner Aushang an der Ausgangstür der Filiale informierte die Besucher, dass das Geschäft an diesem Sonntag doch nicht öffnet. „Wir sind nun 280 km (Hin- und Rückweg) umsonst nach Koblenz gefahren“, schreibt ein verärgerter Facebook-Nutzer. „Natürlich haben wir uns vorab informiert, dass auch geöffnet ist“, erklärt ein anderer Nutzer, und damit waren die beiden nicht allein: Unter anderem der Internet-Plattform verkaufsoffene-sonntage.com war zu entnehmen, dass bei Ikea Koblenz von 13 bis 18 Uhr verkaufoffen sei.
Auf RZ-Nachfrage teilte die Plattform mit, dass Grund dafür eine Verwechslung der Filialen Koblenz und Kaiserslautern gewesen war. Aber auch wer bei der Ikea-Hotline selbst anrief, bekam durch eine Bandansage zugesichert, dass das Möbelhaus geöffnet sei, das Restaurant sogar bereits ab 12 Uhr. Denn: Ursprünglich war geplant, dass das Einrichtungshaus am verkaufsoffenen Sonntag der Stadt Koblenz und des Gewerbegebietes Nord teilnimmt, erklärt Simone Settergren, Pressesprecherin von Ikea Deutschland, auf Anfrage der Rhein-Zeitung. Die Entscheidung, an verkaufsoffenen Sonntagen teilzunehmen, liegt bei den einzelnen Häusern, erklärt sie: „Prinzipiell haben wir großes Interesse daran, an möglichst vielen verkaufoffenen Sonntagen mitzumachen. Oftmals macht uns allerdings der Gesetzgeber einen Strich durch die Rechnung.“
Auch in Koblenz? Nach Aussagen der Einrichtungshauschefin Anja Krause kam das Einverständnis der Stadt leider zu spät, um die Öffnung am Sonntag noch angemessen zu organisieren. „Bei verkaufsoffenen Sonntagen brauchen wir eine Vorlaufzeit von gut 10 Wochen“, erklärt Stefan Neumann, Mitarbeiter bei Ikea Koblenz, und betont: „Wir haben auf unserer eigenen Homepage nicht dafür geworben.“ Die Hotline jedoch, die bereits vor längerer Zeit vorbereitet worden war, wurde von den Mitarbeitern des Einrichtungshauses nicht rechtzeitig berichtigt.
Von unserer Mitarbeiterin Svenja Volk