Bendorf-Sayn
Hüttenpark in Sayn nimmt Gestalt an
Hüttenpark in Sayn nimmt Gestalt an

Nachdem die Bauarbeiten auf dem Außengelände begonnen haben, gilt es nun, die Vorbereitungen für die Sanierung der Gießhalle auf den Weg zu bringen. Der hohe Landeszuschuss macht es möglich.

Reinhard Kallenbach

Bendorf-Sayn - Nach dem langen Warten auf die Fördermittel geht es nun endlich los auf dem Denkmalareal "Sayner Hütte". Die Abbruch- und Aufräumarbeiten zwischen Gießhalle und Krupp'scher halle haben bereits begonnen.

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Bendorf-Sayn – Während die Bauarbeiten zur Gestaltung des Außengeländes der Sayner Hütte bereits angelaufen sind, macht die Förderzusage der Landesregierung über 3,8 Millionen Euro nun auch den Weg frei für die Innensanierung des einzigartigen Industriedenkmals.

Wie der Bauamtsleiter der Stadt Bendorf, Karl-Rudolf
Goergen, auf Nachfrage der Rhein-Zeitung mitteilt, ist die Verwaltung bereits dabei, die entsprechenden Unterlagen dafür zusammenzustellen. Mit der Sanierung der Gießhalle, so schätzt Goergen, wird allerdings trotzdem nicht vor 2012 begonnen werden. Denn während der Bundesgartenschau, an der sich auch die Stadt Bendorf mit dem Kulturpark Sayn beteiligt, zu dem auch die Sayner Hütte zählt, sollen die Bauarbeiten ruhen.

In seinen Grundzügen steht das Sanierungskonzept aber bereits fest: Seit dem Ende des studentischen Wettbewerbs 2008 unter der Leitung von Prof. Dr. Karl Ganser, dem führenden Experten für Industriekultur, sind sich alle Beteiligten darüber einig, dass die Gießhalle „kalt“ saniert werden soll. Das bedeutet, die Struktur des historischen Gebäudes, das an eine neugotische Basilika erinnert, bleibt im Wesentlichen unberührt. Trotz dieser schonenden Variante bleibt die Sanierung kostenintensiv. Neben der Sicherung und der Sanierung der Gießhalle geht es vor allem ums Dach. Ursprüngliche Pläne sehen vor, dass dieses eine neue Schieferdeckung und Lüftungsöffnungen erhält. Außerdem sollten alle Fensterscheiben ausgetauscht werden.

„Nachdem der Förderrahmen nun nicht ganz so hoch ausfällt wie gewünscht, werden wir uns allerdings beschränken müssen“, stellt der Vorsitzende des Freundeskreises Sayner Hütte, Dr. Ulrich Giebeler, fest, der sich seit sieben Jahren für das Sanierungsvorhaben einsetzt. Er hält es für unerlässlich, dass die Stadt nun einen abgespeckten Sanierungsplan mit Blick auf das Notwendige und Machbare erarbeitet. Der Schwerpunkt müsse dabei ganz auf der Bewahrung der Gießhalle liegen, dem Herzstück der Industrieanlage.

Neben der Gießhalle sieht das Konzept auch die Rückführung von Krupp'scher Halle und Kurtrierischem Comptoir in den Originalzustand vor. Die Arbeiten werden in mehreren Bauabschnitten erfolgen und sich über zwei bis drei Jahre hinziehen.

Für die Instandsetzung und die touristische Erschließung des Geländes stehen unterm Strich rund 5,5 Millionen Euro zur Verfügung. Denn zusätzlich zu den Fördermitteln des Landes – mit 2,5 Millionen Euro beteiligt sich das Ministerium des Innern und für Sport, 800 000 Euro gibt das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, 500 000 Euro das Wirtschaftsministerium – beläuft sich der Eigenanteil der Stadt Bendorf auf rund 1,7 Millionen Euro. Unterstützt wird sie dabei allerdings von der Wirtschaftsförderung des Kreises Mayen-Koblenz, die 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben zuschießt.

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