Von unserem Redakteur Ingo Schneider
Koblenz – Es gibt Neues von den Koblenzer Brücken – und dieses Mal geht es nicht um die Europabrücke. Die Horchheimer Eisenbahnbrücke rückt durch eine Anfrage der CDU-Fraktion mal wieder in den Fokus: Das nächste Kapitel in der langen Geschichte der Sanierung des Fuß- und Radwegs wird aufgeschlagen.
Im konkreten Fall dreht es sich nicht um den Weg auf der Oberstromseite, der zuletzt für viel Ärger gesorgt hat. Dieses Mal geht es um den Weg auf der anderen Seite der Gleise. Dieser wird nämlich bald gebraucht, befindet sich aber in einem sehr schlechten Zustand.
Die Vorgeschichte: Der Weg auf der Unterstromseite ist schon seit vielen Jahren gesperrt. Wegen gravierender Schäden musste aber schließlich auch die Oberstromseite geschlossen werden – sehr zum Ärger vieler Fußgänger und Radfahrer, die die Verbindung zwischen linker und rechter Rheinseite regelmäßig genutzt haben.
Es folgte ein zähes Ringen über viele Monate, bis der Weg endlich wieder freigegeben werden konnte. Und doch ist damit das Problem Horchheimer Brücke noch nicht abgeschlossen. Denn: Bisher sind nur die notwendigsten Arbeiten ausgeführt worden, damit die Rheinquerung überhaupt wieder zur Verfügung stehen kann. Doch eine echte Sanierung steht der Brücke noch bevor. Der Weg muss außerdem verbreitert werden. Bislang nämlich erfüllt der größte Teil eigentlich gar nicht die Kriterien eines Radwegs. Und damit ist eine Landesförderung nicht möglich.
Um sich diese aber zu sichern, muss die Stadt mittelfristig die Oberstromseite insgesamt in Angriff nehmen. Mittelfristig bedeutet: innerhalb der nächsten Jahre. Das Problem nur: Ohne eine erneute Sperrung des Weges ist das nicht möglich. Doch die will man unbedingt vermeiden. Und damit erhält die Unterstromseite eine ganz neue Bedeutung.
Der Plan: Die Unterstromseite soll zumindest provisorisch hergerichtet werden – sodass sie für die Bauzeit auf der Oberstromseite als Ersatz dienen kann. Aber sogar eine Sanierung, die es möglich macht, die Unterstromseite dauerhaft wieder zu nutzen, ist noch nicht vom Tisch. Beide Varianten sollten untersucht werden, vorläufige Ergebnisse dazu liegen beim Tiefbauamt, wie Baudezernent Martin Prümm auf Nachfrage der CDU berichtet. Ist die Prüfung abgeschlossen, so gelte es, mit dem Eigentümer der Brücke, der DB-Netz-AG, Abstimmungsgespräche zu führen. Prümm: „Das Tiefbauamt rechnet damit, bis spätestens März 2011 dem Stadtrat erste Ergebnisse vorstellen zu können.“
Eines ist aber jetzt schon klar: Eine Öffnung der Unterstromseite zur Buga, wie sie von der CDU angesprochen wurde, wird nicht möglich sein. Die Verkehrs- und Standsicherheit sei mangelhaft, der Zustand der Konstruktion zu schlecht. Prümm: „Eine provisorische Öffnung des Fußwegs bis zur und während der Buga ist vom Tiefbauamt aus den genannten Gründen nicht zu verantworten.“