Lärmschutzwand für Rübenach
Höher, länger, teurer: Schutz auch für neue Wohngebiete
Eine meterhohe Schutzwand entlang der Autobahn 48 soll in ein paar Jahren Anwohner in Rübenach vor Lärm schützen.
Sascha Ditscher (Archiv). Sascha Ditscher

Seit einer gefühlten Ewigkeit warten die lärmgeplagten Rübenacher auf eine Lärmschutzwand an der A48. Die Planungen werden konkreter, nun ist klar: Das Bauwerk soll länger, höher und teurer werden, damit mögliche neue Wohngebiete geschützt werden.

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Die geplante neue Lärmschutzwand in Rübenach entlang der A48 nimmt weiter Form an. Der Koblenzer Stadtrat hat jetzt beschlossen, dass das Bauwerk länger, höher und damit auch teurer wird. Der Grund: Die Lärmschutzwand soll nach Westen hin deutlich erweitert werden und damit auch mögliche neue Wohngebiete in dem Stadtteil schützen.

Der Lärm durch den Verkehr auf der A48 hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder verhindert, dass neue Wohngebiete entwickelt worden sind. Daran erinnerten SPD-Fraktionschefin Marion Lipinski-Naumann und Monika Sauer (CDU), die beide in Rübenach wohnen: „Wegen des Lärms ist kein Bebauungsplan zur Rechtskraft gebracht worden.“ Lipinski-Naumann dankte Ex-Baudezernent Bert Flöck (CDU), der das Projekt als Erster vorangetrieben habe. Nun hofft sie, ebenso wie Sauer, dass sie eine dann fertige Lärmschutzwand noch als Ratsmitglied erleben kann. Sauer sagte weiter: „Die Rübenacher sind sehr glücklich, dass sie sich die Lärmschutzwand nach 25 Jahren erkämpft haben.“ David Hennchen (FDP) ergänzte: „Auch die FDP freut sich, dass der Stadtteil so weiterentwickelt werden kann.“ Stand jetzt könnte der Bau frühestens 2027 beginnen.

Stadt muss – Stand jetzt – 2,6 Millionen Euro für Lärmschutzwand zahlen

Gebaut wird die Lärmschutzwand von der Autobahn GmbH (80 Prozent) und der Stadt Koblenz (20 Prozent): Die GmbH finanziert sie größtenteils, da „die Lärmsanierung bestehender Orte an Autobahnen in deren Zuständigkeitsbereich fällt“, wie es in der Vorlage heißt. Die Stadt plant und baut sie. Ihr Anteil beläuft sich nach groben Schätzungen derzeit auf rund 2,5 Millionen Euro und 100.000 Euro Planungskosten. Nach einer Entwurfsplanung sollten die Beträge konkreter sein.

Die Lärmschutzwand sollte nach ersten Planungen insgesamt 1870 Meter lang werden und meist vier Meter sowie in einzelnen Abschnitten zwischen sechs und sieben Metern hoch. Sollten eines Tages in den Bereichen neue Wohngebiete erschlossen werden, soll die dann vorhandene Lärmschutzwand verlängert und erhöht werden. Wie viel höher und länger die Wand wird, ist derzeit noch nicht klar. Diese Kosten müsste die Stadt Koblenz tragen. Die Autobahn GmbH indes soll die dauerhafte Unterhaltung und die spätere Erneuerung der Wand übernehmen (Abriss und Ersatzbau).

Als die Stadt ab 2019 ihren Flächennutzungsplan neu aufgestellt hat, ist ein schalltechnisches Gutachten erstellt worden, um die Ausweisung von neuen Wohngebieten zu untersuchen. Wenig überraschend ergab das Gutachten, dass die A48, die nördlich von Rübenach verläuft, im Stadtteil sehr viel Lärm verursacht. Neben den Belastungen, die die Menschen in Rübenach über sich ergehen lassen müssen, schränkt der Lärm die Entwicklung neuer Wohngebiete stark ein. Auch hier gibt es offenbar nur eine Lösung: nämlich eine Lärmschutzwand.

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