Rhein/Mosel
Hochwasser an Rhein und Mosel: Zenit ist wohl erreicht, Personen kamen bislang nicht zu Schaden
Die Wassermassen in Kobern-Gondorf reichen bis am Sonntagmorgen bis an den Marktplatz heran.
Stefanie Braun

An Rhein und Mosel sind die Pegel über Nacht kräftig gestiegen, sodass die Moselgemeinden der VG Rhein-Mosel nur noch über die Höhenlagen zu erreichen sind. In Koblenz ist die Lage derweil noch recht entspannt. Die Pegel könnten bald fallen - doch ab Dienstag könnte es eventuell schon wieder regnen.

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Mancher Anwohner an Rhein und Mosel könnte heute Morgen mit einem Schrecken erwacht sein, die Pegelstände sind über Nacht noch einmal kräftig gestiegen und haben mancherorts nicht nur Bundesstraßen überspült, sondern sind auch bis an die ersten Häuserreihen herangerückt oder haben zu spät entfernte Fahrzeuge unter Wasser gesetzt. Ein Überblick:

Wie die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz in ihrer Mitteilung von Sonntagmorgen, 10 Uhr, mitteilt, fallen die Wasserstände an der Mosel verbreitet wieder. Grund sind die nur noch „sehr geringen Regenmengen“ in den vergangenen 24 Stunden: „Am Pegel Trier wurde der Höchstand bei 960 Zentimeter, zwischen einem 2- und 10-jährlichen Hochwasser, am Samstag um 17 Uhr erreicht“, heißt es im Bericht. Am Pegel Zeltingen wurde der Höchstand bei 970 Zentimeter in der vergangenen Nacht erreicht.

Marktplatz Kobern-Gondorf
Erwin Siebenborn
Marktplatz Kobern-Gondorf
Erwin Siebenborn
Hatzenport
Erwin Siebenborn
Vor allem die überflutete und vollständig geräumte Winninger Camping-Insel (einschl. Gastronomie) war ein Schlag für den Pächter.
Erwin Siebenborn
Auch die Löfer Brücke war gesperrt.
Erwin Siebenborn
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers
Kobern-Gondorf
Lars Eggers

Hochwasserlage am Pfingstsonntag in Koblenz

Albrecht Kahl

Hochwasserlage am Pfingstsonntag in Koblenz

Albrecht Kahl

Hochwasserlage am Pfingstsonntag in Koblenz

Albrecht Kahl

Hochwasserlage am Pfingstsonntag in Koblenz

Albrecht Kahl

Pfingststonntag: Kobern-Gondorf in den frühen Morgenstunden.

Stefanie Braun

Pfingststonntag: Kobern-Gondorf in den frühen Morgenstunden.

Lars Eggers

Pfingststonntag: Kobern-Gondorf in den frühen Morgenstunden.

Lars Eggers

Pfingststonntag: Kobern-Gondorf in den frühen Morgenstunden.

Lars Eggers

Pfingststonntag: Kobern-Gondorf in den frühen Morgenstunden.

Lars Eggers
Am Campingplatz in Lützel.
Peter Miltz
Ortseingang Güls aus Richtung Metternich
Peter Miltz
Ortsausgang Moselweiß in Richtung Lay
Peter Miltz
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Allerdings: Am Pegel Cochem steigt der Wasserstand aktuell noch leicht an.Der Höchststand werde hier im Laufe des Sonntagvormittags erwartet – somit etwas später als vorhergesagt. Erwartet wird nun ein Bereich zwischen 815 und 820 Zentimeter.

Gewitter und ergiebiger Regen ab Dienstag möglich

Bis Dienstag sollen die Pegel „zunächst weiter fallen“, allerdings werden lokal einzelne Gewitter am Sonntag erwartet, die in „kleinen Gewässern zu einem kurzzeitigen Anstieg der Wasserstände führen können“. Ab Dienstagabend ist dann ergiebiger Regen vorhergesagt, was die Wasserstände wieder ansteigen lassen könnte. Derzeit seien diese Vorhersagen aber noch unsicher.

Staustufen: Laut dem Ministerium stünden an den Staustufen Koblenz, Müden und Detzem nicht alle Wehrfelder für den Abfluss zur Verfügung, Grund sind Bauarbeiten. Im Oberwasser der Staustufen kann es zu größeren Pegelanstiegen kommen, als bei vergleichbaren Hochwassern der Fall war. „Bei einem zu erwartenden Wasserstand am Pegel Trier von ca. 9,40 Meter kann dies eine geschätzte Erhöhung bis etwa 1,40 Meter am Wehr selbst bedeuten.“ Dies reduziere sich mit zunehmender Entfernung. Beim Hochwasser im Januar hatte sich dieser Situation schon einmal ergeben – allerdings lagen die Pegel in Trier bei 8,73 Metern und in Cochem bei 7,87 Metern.

Koblenz: Die Feuerwehr Koblenz teilt in einer Pressemitteilung von Sonntag, 11 Uhr, mit, dass für das Stadtgebiet mit einem Pegel von 5,55 Metern gerechnet wird, der gegen 20 bis 21 Uhr erreicht werden soll. „Die Fahrbahnen der Bundesstraßen 49 und 416, sowie die tieferen Bereiche des Peter-Altmeier-Ufers, sind von Wasser überspült und weiterhin für den Verkehr gesperrt“, heißt es weiter.

Die Pegel sind über Nacht kräftig gestiegen, auch das neue Sparkassengebäude in Kobern-Gondorf ist umspült.
Lars Eggers

Die bisher eingeleiteten Maßnahmen seien ausreichnend und es werde stetig kontrolliert. Auch die Anwohner sind aufgerufen, die Situation im eigenen Wohnbereich zu beobachten und Weisungen der Einsatzkräfte zu berücksichtigen.

Die Polizei Koblenz ist noch recht entspannt. Bislang gab es keine Personenschäden und keine größeren Einsätze, die Untermosel sei deutlich stärker betroffen heißt es.

Bendorf/Vallendar: In ihrem Wochenendbericht schreibt die Polizei Bendorf, dass in den Ortslagen Vallendar und Bendorf im Zusammenhang mit dem Hochwasser „bislang keinerlei polizeilichen Einsätze oder Sperrungen notwendig“ waren.

Moselgemeinden: Die Polizeiwache Brodenbach kann am Sonntagmorgen nur „das Übliche“ vermelden: „Es gibt immer Leute, die sich von Beschilderungen nicht abhalten lassen und irgendwo durchfahren. Den Schaden an Fahrzeugen nehmen sie selbst in Kauf“, heißt es von den Beamten im RZ-Gespräch. Derzeit stagniere die Mosel in Cochem und man hoffe, dass sie bald fallen werden, denn die Moselorte seien teils nur noch über die Höhenlagen Hunsrück und Maifeld zu erreichen, was auch für Polizei und Rettungskräfte herausfordernd sei.

Polizei Brodenbach muss eventuell vor Wasser umziehen

Sollte der Wasserstand noch weiter steigen, müsse auch die Polizeiwache Brodenbach von Koblenz aus agieren, da auch die Wache dann selbst vom Wasser betroffen sein werde. Positiv sei, dass die Stände an der Untermosel nicht so schlimm ausgefallen seien, wie der Stand in Trier zunächst vermuten ließ. Allerdings müsse das Wasser, das in Trier abfließe auch erst einmal an die Untermosel kommen. Dadurch, dass die Pegel überwiegend durch Unwetter und Starkregen im Saarland und der südlichen Pfalz bedingt seien, und sich diese über Saar und Mosel entwässern, seien immerhin die Bäche und Nebengewässer hier nicht so schlimm betroffen. Diese hätten sich aus lokalen Unwettern speisen müssen.

Personenschäden gab es bisher keine, dafür Schäden an Fahrzeugen, dort wo Antwohner und Touristen zu spät reagiert haben. Dennoch: „Die Anwohner an der Mosel sehen das recht gelassen und können damit umgehen. Das sind Wasserstände, wie sie immer wieder vorkommen.“

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