37 Grad im Schatten, 16 Sonnenstunden und weit und breit weht kein kühles Lüftchen. Die Hitzewelle, die gerade über Europa rollt, hat auch Koblenz erreicht. Die hohen Temperaturen sind besonders für Kinder, kranke und ältere Menschen eine Belastung. Unsere Zeitung hat bei der Integrierten Leitstelle in Koblenz und dem DRK nachgefragt, welche Auswirkungen die Hitze auf das Notruf-Aufkommen in der Region hat.
Meist sind es Kreislaufbeschwerden oder Dehydration, ausgelöst von der Hitze, die Menschen dazu bewegen, die 112 zu wählen. Das erklärt Olav Kullak, Leiter der Integrierten Leitstelle für Brandschutz und Rettungsdienst in Koblenz. In den vergangenen Tagen, an denen die Temperaturen tagsüber immer die 30 Grad Marke geknackt haben, sei es im gesamten Einsatzgebiet aber nur zu insgesamt neun Fällen hitzebedingter Rettungseinsätze gekommen, so Kullak. Von Koblenz und dem Kreis Mayen-Koblenz über den Kreis Ahrweiler bis zum Kreis Cochem-Zell beobachtet er „momentan keinen signifikanten Anstieg an Notrufen.“
Auf die Länge der Hitzewelle kommt es an
„Vielleicht haben sich die Leute mehr darauf eingestellt“, vermutet Kullak. Zu solchen Höchsttemperaturen komme es schließlich jeden Sommer. „Schon vor 40 Jahren hat man sich die Füße auf dem flüssig werdenden Asphalt verbrannt“, erinnert sich der Leiter. Problematisch wird es seiner Erfahrung nach erst, wenn die Hitze länger anhält. Da laut Wetterdienst in den kommenden Tagen und vor allem Nächten eine Abkühlung naht, sieht er die Lage zum jetzigen Stand entspannt. „Es gibt gerade nichts, das veranlasst, zusätzliche Planungen zu betreiben“, fasst er zusammen, betont aber auch: Lagen können sich innerhalb einer halben Stunde bereits drastisch verändern.
Auch was Wald- oder Flächenbrände angeht, ist es in der Region bisher ruhig geblieben. „Es ist überschaubar. Mal hier und da ein Brand“, sagt Kullak. Die könne die Feuerwehr aber aktuell noch mit wenig Aufwand schnell in den Griff bekommen.

Der Hitzeguide für Koblenz
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DRK gibt Tipps: Verhalten bei Hitze
Wer bei hohen Temperaturen gesundheitliche Gefahren vermeiden möchte, kann laut Ulrike Piel, Sprecherin des DRK Mittelrhein, mit einfachen Tipps und Tricks gegensteuern. „Möglichst im Schatten oder in kühlen Räumen aufhalten“, empfiehlt Piel, vor allem in der Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr. Hält man sich im Laufe des Tages dennoch in der Sonne auf, sollte der Kopf bedeckt und die Haut mit Sonnenschutz eingecremt werden. „Ausreichend trinken und auf große Anstrengungen zu verzichten“, sei der Sprecherin zufolge ratsam.
Wer plötzlich Schwindel, Kopfschmerzen oder Schlappheit empfindet, sollte sich sofort in den Schatten zurückziehen und Wasser trinken. Bei Bedarf sollte medizinische Hilfe aufgesucht werden.