Bericht über soziales Miteinander
Im 17. Bericht „Familienfreundlicher Landkreis“ geht es aber nicht nur um dieses Thema. Auf insgesamt 29 Seiten wird gleich eine ganze Reihe von Projekten beschrieben.
„Bei allen Vorteilen von digitalen Möglichkeiten werden wir das soziale Miteinander aller Generationen, den wertvollen persönlichen Austausch nicht aus den Augen verlieren und mit Herzblut nah an den Menschen bleiben“, kündigte Lea Bales bei der jüngsten Sitzung des Kreistages an, in der sie den umfassenden Bericht vorstellte und exemplarisch auf einzelne Projekte verwies.
Und was sagen die Fraktionen dazu? Die Wortbeiträge in der Sitzung zeigten, dass sie hinter dem präsentierten Konzept stehen.
Arbeits- und Privatwelt hat sich verändert
Die Gleichstellungsbeauftragte stellt in ihrem Bericht sowohl die Veränderungen in der Arbeitswelt als auch im Privatleben heraus. So seien bereits neue Formate des Zusammenwirkens auf den Weg gebracht worden, wobei die coronabedingten Rahmenbedingungen bestimmte Entwicklungen, vor allem vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung beschleunigt hätten.
Lea Bales weist unter anderem darauf hin, dass viele Betriebe im Landkreis für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit des mobilen Arbeitens geschaffen haben. Die Kreisverwaltung macht dabei keine Ausnahme, sie bietet zudem beispielsweise im Bereich Personalentwicklung auch Onlineworkshops an. Die Rückmeldungen sind grundsätzlich positiv, auch weil sich Beruf und Familie auf diesem Weg gut vereinbaren lassen.
Junge Mediziner für den Landkreis gewinnen
Die digitalen Formate schließen aber Präsenzveranstaltungen nicht aus. So gab es in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein und dem St. Nikolaus Stiftshospital ein Treffen mit Medizinstudenten. Das erklärte Ziel: Junge Mediziner für den Landkreis zu gewinnen, um auch in Zukunft eine gute hausärztliche Versorgung zu sichern – vor allem um zu gewährleisten, dass ältere Mitbürger so lang wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben können.
Bei allen Vorteilen von digitalen Möglichkeiten werden wir das soziale Miteinander aller Generationen, den wertvollen persönlichen Austausch nicht aus den Augen verlieren und mit Herzblut nah an den Menschen bleiben.
Gleichstellungsbeauftragte Lea Bales
Es kommt nicht von ungefähr, dass der Bericht Telemedizin herausstellt. Diese soll die konventionelle Versorgung ergänzen, etwa bei der Ermittlung und Ergänzung von Vitaldaten. Zudem verweist die Gleichstellungsbeauftragte auf Projekte auf Bundesebene und die Chance, Telemedizin auch zur Unterstützung von Pflegeeinrichtungen einzusetzen.
Die Perspektive: Im Rahmen der Bundesinitiative Smart Cities, an der sich auch der Landkreis Mayen-Koblenz beteiligt, können die neuen Verfahren auch auf lokaler Ebene zur Anwendung kommen. Bei der Umsetzung sollen die Kassenärztliche Vereinigung und die Kreisärzteschaft einbezogen werden – auch mit Blick auf den großen Bereich der Prävention.
Gesundheitsprojekt für Senioren
Lea Bales nennt zum Beispiel das von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung und den Gesetzlichen Krankenkassen unterstützte Gesundheitsprojekt „Bewegung in die Dörfer“, das bereits seit April 2016 läuft und sich gezielt an Senioren wendet.
Aktuell gibt es in 32 Gemeinden des Landkreises Angebote, wobei die Gruppenstärke bei jeweils 10 bis 15 Teilnehmern liegt. Dazu gehören auch ergänzende Angebote wie Mittagstische oder Veranstaltungen. Auch wurden, mit Unterstützung von Sponsoren, im laufenden Jahr wieder mehrere Seniorenbänke aufgestellt. Der Hintergrund: Ältere Mitbürger sollen bei ihren Spaziergängen mehr Möglichkeiten haben, eine kurze Pause einzulegen.
Der Bericht nennt eine Vielzahl weiterer Projekte, vor allem im Bereich Kinder- und Jugendbetreuung. Auch das Jobcenter ist ein Thema, wobei es vor allem darum geht, die Beschäftigungsfähigkeit benachteiligter Gruppen am Arbeitsmarkt zu erhöhen.