Sonderliche Bemühungen, den Haushaltsplan für das Jahr 2025 auszugleichen, waren in der Moselgemeinde Löf nicht vonnöten. Wo vielerorts in der Region heiße Diskussionen entstehen, welche Investitionen verschoben und wo Einnahmen gekürzt werden können, sieht der Haushalt im Moseldorf einen Überschuss von 220.000 Euro vor. Und dazu musste nicht einmal der Rotstift ausgepackt werden. Wie Ortsbürgermeister Johannes Liesenfeld auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, wurde der von der Verwaltung ausgearbeitete Haushaltsentwurf ohne großen Gesprächsbedarf in der jüngsten Gemeinderatssitzung abgesegnet.
„Selbstverständlich fanden in der vorangegangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses sowie in der Fraktionssitzung intensive Debatten statt“, schob Liesenfeld gleich hinterher, „aber unmittelbar vor der eigentlichen Abstimmung im Ortsgemeinderat war die Aussprache dann relativ kurz.“ Dass vergleichsweise wenig Gesprächsbedarf herrschte, hat vor allen Dingen einen Grund: Die 1500-Seelen-Gemeinde Löf will wachsen und hat dazu das Neubaugebiet „Fünf Morgen“ erschlossen. Durch den Verkauf von Grundstücken dürfte die Gemeindekasse ordentlich klingeln. Liesenfeld schränkt aber selbst ein: „Das ist für das Haushaltsjahr 2025 natürlich eine gute Nachricht. Aber die Erlöse in diesem Bereich sind einmalig.“

Dass Verbandsgemeinde und Kreis ihre Umlagen erhöht haben, schmerzt die Löfer zumindest kurzfristig also nicht allzu sehr. Größere Investitionen sind trotz der aktuell guten Haushaltslage aber nicht geplant. Für die restlichen Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet sind Ausgaben von etwas mehr als 500.000 Euro vorgesehen. Die Sanierung des Gemeindebüros in der Alten Moselstraße wird die Gemeinde laut Plan mit 156.000 Euro belasten. Hinzu kommen kleinere Maßnahmen wie die Beleuchtung am Nachbarschaftsplatz für 10.000 Euro oder Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung für 10.000 Euro. Der Friedhof soll durch einen Wasseranschluss aufgewertet werden, was planmäßig 16.000 Euro kosten wird.
Außerdem soll am Dorfgemeinschaftshaus im Ortsteil Kattenes ein Stromanschluss für das Weinfest und an der Sonnenringhalle ein Starkstrom-Außenanschluss installiert werden, was insgesamt Kosten in Höhe von 30.000 Euro nach sich ziehen wird. Die LED-Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung soll erst 2026 erfolgen, da dann ein Förderzuschuss von 60 Prozent in Aussicht scheint. Liesenfeld erhofft sich durch diese Maßnahme erhebliches Einsparpotenzial bei den Stromkosten für die Ortsgemeinde.

Aufgrund der bundesweiten Grundsteuerreform war auch eine Anpassung der Realsteuerhebesätze erforderlich. Diese betragen in Löf nun 574 Prozent bei der Grundsteuer A, 479 Prozent bei der Grundsteuer B und 380 Prozent bei der Gewerbesteuer. Auf die Bürgerschaft und die Gewerbetreibenden kommen hier in Summe aber keine Mehrkosten zu.