Hatzenport
Hatzenporter Sportverein vor 50 Jahren gegründet

Auf dem Hatzenporter Werth trugen die Fußballer des HSV ihre Heimspiele aus. Die Elf aus dem Gründungsjahr 1966 war besonders erfolgreich.

Hatzenport. Die Buchstabenkombination "HSV" ist nicht nur an der Elbe, sondern auch an der Mosel in puncto Fußball ein Begriff. Der Hatzenporter Sportverein (HSV) feiert seine Gründung vor 50 Jahren.

Von unserem Mitarbeiter Erwin Siebenborn

Im Moseldorf wurde zwar schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg und auch danach Fußball gespielt, doch der Verein wurde erst 1966 nach langer Zeit wiederbelebt. Aus der Taufe gehoben wurde der HSV von Josef Reuter, Florian Bach, Werner Endris, Richard Kranz, Bruno Hartmann, Gottfried Boos, Gerd Gebhardt und Helmut Reuter. Der Fußballplatz lag auf dem Hatzenporter Werth, einer Insel. Gespielt werden konnte nur, wenn es dem Fluss gefiel. Wenn Mutter Mosel das Spielfeld besuchte oder der Weg dorthin überflutet war, hatten die Fußballer schlechte Karten. Dennoch wurde erfolgreich gekickt. Eine Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern garantierte über viele Jahre vordere Tabellenplätze. Auch eine schlagkräftige Reserve, Jugendmannschaften und Alte Herren liefen auf. Gleich im Gründungsjahr 1966 landete der Ball oft im gegnerischen Tor. Das intensive Training unter Leitung von Helmut Jahnen und Josef Spitz zahlte sich aus. Im ersten Spiel gewann der HSV in Mertloch mit 5:1. Die Erfolgsserie setzte sich fort. Zum ersten Heimspiel gegen Münstermaifeld pilgerten mehr als 200 Zuschauer aufs Werth. Beim Abpfiff stand es 5:1 für die Gelb-Schwarzen. Die Hatzenporter Kicker feierten am Saisonende mit 37:7 Punkten und 110:30 Toren die Meisterschaft und den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Torschützenkönig war Ali Kohlbecher mit 40 Treffern. Im Kreispokal zig die Elf sogar ins Endspiel ein.

Die Hatzenporter Fußballer waren bis 1973 eigenständig. Dann fusionierte der Verein mit dem TuS Löf. Heute lautet der Vereinsname SV Hatzenport-Löf. Die legendären Spiele auf dem Werth sind allerdings Geschichte.

Geknüpft wurden auch Kontakte über das Spielfeld hinaus; so mit dem Sportverein aus Villers les Pots im Burgund. Aus sportlichen Begegnungen wuchsen Freundschaften, die noch heute bestehen.

Sehr beliebt waren Fußballturniere auf der Insel. Wenn der Ball rollte, zogen ganze Familien mit Picknickkörben aufs Werth. Berühmt war der SV Hatzenport für seine Sportbälle in den Gasthäusern Mosella und „Zur Traube“. Viele bekannte Fußballer wie die Weltmeister Fritz und Otmar Walter sowie Horst Eckel fühlten sich dort sehr wohl. Auch im Ortsleben war der Verein aktiv. So waren die Fußballer auch Mitinitiatoren des überregional bekannten Hatzenporter Weinfestes.

Neben dem Fußball bot der Verein auch Gymnastik und Gesundheitssport an. Das Angebot wurde von den Mitgliedern und Hatzenporter Bürgern gern genutzt. Unvergessen sind noch heute die Derbys gegen Löf. Meistens verließen die Hatzenporter das Spielfeld als Sieger. Daran erinnern sich die Kicker von damals auch heute noch mit leuchteten Augen.

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