Nach monatelangem Ärger: Konzernvertreter und MdB Josef Oster zur aktuellen Lage
Hat Vodafone alle Störungen behoben? Nach monatelangem Ärger äußert sich ein Konzernvertreter zur aktuellen Lage
Der Vodafone-Landesbeauftragte Andreas Gerhardt (rechts) und der Koblenzer Bundestagsabgeordnete Josef Oster am Deutschen Eck. Foto: Clemens Sarholz
Clemens Sarholz

Kein oder nur schlechtes Internet, gestörtes Fernsehbild, gestörte Telefonleitung: Besonders um die Jahreswende und in den Wochen danach haben sich Hunderte Vodafone-Kunden in Koblenz sowie im Kreis Mayen-Koblenz schwarz geärgert (wir berichteten). Auch, weil es von Vodafone kaum oder nur unzureichende Antworten gab.

In die Angelegenheit hat sich früh der Koblenzer CDU-Bundestagesabgeordnete Josef Oster eingeschaltet. Er berichtete gegenüber der RZ von rund 400 Anfragen zu den Vodafone-Störungen. Am Montagvormittag hat er sich mit Andreas Gerhardt, Vodafone-Landesbeauftragter Public Affairs, am Deutschen Eck in Koblenz getroffen, um über die aktuelle Lage zu informieren.

Oster sprach von Problemen in der „elementaren Daseinsvorsorge“. Gerhardt gibt zu: „Wir hatten eine Störung, die nicht alltäglich war.“ Es habe zwei Hauptprobleme gegeben. Das erste sei ein simples: Ein Bagger habe einen Kabelbruch verursacht. Für das zweite Problem müsse man ausholen: Vodafone sei innerhalb von Koblenz in die Rizzastraße umgezogen, die Gelegenheit hätte der Anbieter genutzt, um technisch aufzurüsten und neue Hardware anzuschaffen. „Und dann hat es Probleme mit Bauteilen gegeben, die nicht 100-prozentig miteinander kooperierten“, erklärt Gehrhardt.

Problematisch sei gewesen, dass sie Bauteile von zwei verschiedenen Herstellern genutzt hätten, deren Kommunikation nicht aufeinander abgestimmt war. Dieses Problem musste erstmal von IT-Profis identifiziert und behoben werden. Gerhardt beruhigt: „In der zwanzigsten Kalenderwoche haben wir alle Probleme gelöst.“ Die Software sei so geschrieben worden, dass es keine Probleme mehr diesbezüglich geben dürfte.

Doch jüngst hatte es erneut einige Beschwerden von Vodafone gegeben. Auch von Alexander Keppler von der Pfaffendorfer Höhe. Er sagte der RZ: „Es gab wieder massiven Ärger, von dem vermutlich mehrere Hundert Kunden betroffen sind. Vodafone spricht in einer offiziellen Stellungnahme von einer Rückwegstörung.“ Gerhardt erklärt, dass eine sogenannte „Rückwegstörung“ ein Problem sei, das man immer wieder finde. Dabei handle es sich um ein Störsignal, das sich irgendwo im betroffenen Gebiet befindet. Das könne von veralteten Geräten ausgehen, schlecht abgeschirmten Leitungen oder unsachgemäß geerdeten Hausanlagen.

Um das Problem aus der Welt zu schaffen, müssen Techniker von Tür zu Tür laufen und aktiv nach der Störquelle suchen. Gerhardt erklärt, dass es ihm leid tue, dass es im Kundenservice kurzfristig Probleme gegeben hätte, weshalb Betroffene kurzzeitig falsche Informationen bekommen hätten. Das betrachtet er als ein „großes Problem“. Da in einigen Haushalten schon Techniker gewesen wären, die schon Rechnungen geschrieben hätten, seien in der vergangenen Zeit 25.000 Gutschriften genehmigt worden.

Josef Oster sagte: „Ich habe wichtige Erkenntnisse mitgenommen. Wenn Probleme auftauchen, ist die Kundenkommunikation ein entscheidender Moment. Es darf nicht sein, dass die, die mitten in der Corona-Zeit in Homeoffice und -schooling sitzen, Frustration durch Warteschleifenmusik erfahren.“

Zudem freut er sich über die gute Zusammenarbeit mit Vodafone. „Wir sind ja sehr gut vernetzt in Berlin“, sagt er. Sie hätten gute Kontakte zu allen großen Konzernen. Die Beschwerden der Bürger habe er sofort beim Konzernchef platziert, woraufhin „sehr schnell“ gehandelt worden sei. Er freue sich auch darüber, dass er neben der Arbeit für den Bundestag wirklich mal „in konkreten Fällen helfen konnte“.

Von unserem Mitarbeiter Clemens Sarholz

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