Die Koblenzer Großveranstaltung hat Zehntausende angezogen - Größerer Kunsthandwerkermarkt wird gut angenommen
Gut besucht, friedlich, mit viel Anziehungskraft: So war der Koblenzer Schängelmarkt 2023
Peter Meuer

Der 45. Schängelmarkt ist am Sonntagabend zu Ende gegangen. Es waren drei Tage im Zeichen von Musik, Genuss und Handel. Drei Tage mit vielen Gesprächen, mit Kunsthandwerk und Kultur, mit großen und kleinen Begegnungen. In diesem Jahr war Einiges anders. Seine Vielseitigkeit und Anziehungskraft hat der Schängelmarkt indes bewahrt. Eine erste Bilanz.

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Peter Meuer

Am frühen Samstagabend wandelt sich die Atmosphäre in der Oberen Löhrstraße. Die Sonne geht unter. An ihrer statt beginnen Scheinwerfer, die Szenerie in rotes und lilafarbenes Licht zu tauchen, die Farben tanzen auf dem Asphalt und in den Gesichtern der Menschen. DJ Sebastian Gnewkow lässt von der Bühne aus Housemusik ins Publikum knallen. Einzelne beginnen zu tanzen, andere sitzen an Tischen, trinken Wein, lauschen und plauschen. Bühnenprogramm und Musik gab es auch schon am Nachmittag, doch da lag der Schwerpunkt in der Oberen Löhr – man beachte das Motto „Genuss.Wein.Musik“ – noch auf dem Verkauf, auf Fachgesprächen über Wein und Edeldestillaten, auf Leckereien und mehr. Aber nun, am Abend, da ist vorrangig Fete angesagt.

Markttreiben in der Schlossstraße
Peter Meuer

Das Geschehen ist Teil des Burgunderfestes, und das wiederum ist ein Aspekt des 45. Koblenzer Schängelmarktes, der am Wochenende die komplette Koblenzer Innenstadt pulsieren ließ. Die „Transformation“ findet am Abend nicht nur in der Oberen Löhr statt, im Gegenteil. Überall beginnt in späteren Stunden der Wandel des Schängelmarktes: Während es am Samstagnachmittag um den Handel geht, um gemütliches Beisammensein, ums Schlendern, Staunen, Sehen, verwandelt sich der Schängelmarkt und damit Koblenz am Abend in eine große Partyzone, den fünf Bühnen sei Dank.

Fünf Bühnen gibt es

Am Plan gibt es, Zitat der Veranstalter vom Koblenzer Stadtmarketing, dank Beats & Wine „elektronisches Open-Air-Feeling mitten im Herzen der Stadt“. Auf der Einstein-Bühne am Jesuitenplatz Rock, Pop, Beats, auf der Kulturbühne am Altengraben dreht sich die Musik mehr in Richtung Oldschool, hier gibt es von verschiedenen Interpreten Country, Rock, und Oldies zu hören. Akustik vom Duo „Handgemacht“ ist abends beim Weinfest rund um die Liebfrauenkirche angesagt. Organisatorin Miriam Schuff vom Stadtmarketing fasst zusammen: „Wir haben für jeden etwas dabei.“

Szenen- und Zeitwechsel zum Samstagnachmittag. Da schlendert Schuff über den Plan, an der Antenne-1-Bühne vorbei und berichtet, obgleich ihr Telefon regelmäßig vibriert, davon, dass es in Sachen Ablauf und Sicherheit bis dato gut läuft in diesem Jahr. Toi, toi, toi. Einfacher ist die Organisation des Schängelmarktes indes nicht geworden. Das Polizei- und Ordnungsbehördengesetz des Landes in seiner aktuellen Fassung sorgt wie bei anderen Großveranstaltungen auch für mehr Aufwand und Kosten – das bestätigt die Citymanagerin.

Und die Neuerungen? Sie würden gut angenommen, sagt Schuff. Der Kunsthandwerkermarkt ist in diesem Jahr doppelt so groß, Dutzende Stände ziehen sich vom Schlossvorplatz die Schlossstraße hinauf, wo sich Bier- und Essensbuden und Angebote der örtlichen Gewerbetreibenden hineinmischen.

Die Jugendfeuerwehr und das Kugend-DRK stellten am Willi-Hörter-Platz aus.
Peter Meuer

Eine weitere Neuerung ist der Bereich Altengraben, wo der Arbeitskreis Altengraben das vielfältige Programm gestaltet, auch für junge Besucher ist hier Einiges dabei, zudem gibt es Volkstänze. Noch ein weiterer Aspekt also für den Schängelmarkt! Weitere Höhepunkte sind zudem natürlich das ehrwürdige Weinfest rund um die Liebfrauenkirche, schon fast eine eigene kleine Tradition, und die Autoschauen an Zentralplatz und Löhrrondell, der Lack glänzt hier in der Sonne. Am Willi-Hörter-Platz präsentieren Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz sich.

Der besondere Charme

Es ist der besondere Charme auch der 45. Auflage des Schängelmarktes, dass vieles wie selbstverständlich ineinander übergeht. Die Bereiche sind zwar definiert, aber nicht zu trennscharf organisiert. Ein ausgestellter Porsche findet sich zum Beispiel in der Oberen Löhrstraße, die doch gar nicht zum eigentlichen Autoschau-Areal gehört. Das generelle Samstagsstadtleben in Koblenz mischt sich in all das hinein. So können sich die Besucherinnen und Besucher wunderbar treiben lassen.

Alles hat indes nicht geklappt. Programmpunkte am Görresplatz und am Münzplatz fielen relativ kurzfristig aus – auch weil Kooperationspartner absagen mussten. Unterm Strich ziehen die Veranstalter aber ein gutes Fazit. Zehntausende Besucher waren unterwegs. Und: Es bleibt bis Redaktionsschluss durchaus friedlich. Das bestätigte auf Nachfrage der Rhein-Zeitung die Polizei.

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